Lexus LS 600h L: Spitze in der zweiten Reihe
Toyotas Edelmarke Lexus bietet mit dem LS 600h L nun auch in der Oberklasse Hybrid an.
Der beste Platz im Lexus LS 600h L ist hinten rechts im Fond. Dort sitzt der Chef im Massagesitz, während vorne der Chauffeur die 445 PS starke Langversion der japanischen Oberklasse-Limousine mittels Hybridantrieb komfortabel und leise über die Straße rollen lässt. Für 107 350 Euro steht der High-Tech-Allrader ab Ende August beim Händler.
Das von V8-Ottomotor und Elektroaggregat angetriebene Lexus- Flaggschiff ist das mit Abstand stärkste Hybridfahrzeug auf dem Markt. Von außen ist es lediglich an zwei unauffälligen Schriftzügen an den Fondtüren sowie der Modellbezeichnung an der Kofferraumklappe als Vertreter der alternativen Antriebsart zu erkennen. Beim Starten und bei niedriger Geschwindigkeit sorgt allein das 224 PS Elektroaggregat für den Vortrieb.
Bei höherem Tempo und zur Beschleunigung setzt nahezu unhörbar der 394 PS starke Achtzylinder ein, der modifiziert bereits im konventionell angetriebenen Lexus LS 460 zum Einsatz kommt. Kombiniert verfügt der Antrieb über 445 PS Leistung. Selbst bei hohem Autobahntempo dringen allein die Abrollgeräusche der Reifen in den Innenraum - kaum lauter als Zimmerlautstärke.
Wer selbst das nicht hören mag, dreht einfach die High- End-Audioanlage von Hifi- Guru Mark Levinson auf. Der Mann hinter dem Steuer lenkt das 2,5 Tonnen schwere Fahrzeug derweil souverän durch den Verkehr. Der Elektromotor stellt bereits beim Anfahren sein volles Drehmoment zur Verfügung. Mit Hilfe des Verbrennungsaggregats beschleunigt er den Allrader dann in 6,3 Sekunden auf Tempo 100.
Bei erreichter Reisegeschwindigkeit arbeitet der Achtzylinder durch die Unterstützung des E-Motors dann auf Sparbetrieb: Die Drehzahlnadel bewegt sich lediglich zwischen 1 000 und 2 000 Umdrehungen, der Verbrauch liegt laut Bordcomputer des Testfahrzeugs bei knapp neun Liter auf 100 km. Nur beim Beschleunigen dreht der Benziner kraftvoll hoch. Das funktioniert allerdings nur so sparsam, so lange die Batterie noch über Kapazitäten verfügt.
Aufladen kann sich der Stromspeicher vor allem im Stadtverkehr. Dort wird er unter anderem beim Bremsen mit Energie aus dem Generator gespeist. Beim Stoppand- go-Verkehr fließen rund 17 Liter Super auf 100 Kilometer durch den Motor; in Anbetracht von Gewicht und Größe ein ordentlicher Wert. Beim Einparken helfen eine Rückfahrkamera sowie ein Parkassistent, der das Fahrzeug automatisch in die Lücke lenkt.
In Sachen Ausstattung muss sich der Japaner sowieso nicht verstecken. Serienmäßig sind unter anderem zehn Airbags, ESP, Zwei- Zonen-Klimaautomatik, Navigationssystem und vielfach elektrisch verstellbare Ledersitze an Bord. Gegen Aufpreis ist außerdem auch ein DVD-Entertainmentsystem, ein Tempomat mit Abstandshalter und Notbremsfunktion erhältlich sowie ein Sicherheitspaket mit Gesichtsfelderkennung und Spurhalteassistent.
Der Hybrid-Japaner ist im Stadtverkehr durchaus eine Alternative zu den Oberklasse- Platzhirschen von Mercedes, BMW und Audi. Bislang mangelt es der edlen Toyota- Tochter in Deutschland allerdings an Bekanntheit und Prestige. So bleibt der Lexus wohl eher etwas für Individualisten und Technikfans.
ANTRIEB 5,0-Liter-V8-Benzinmotor mit 394 PS und Elektromotor 225 PS, Systemleistung 445 PS
VERBRAUCH 9,3 Liter Superbenzin auf 100 km
UMWELT CO2-Emission 219 Gramm pro Kilometer
PREIS ab 107 350 Euro