Mazda 3: Das dynamische Dreierlei
Die neue Generation des Bestsellers soll aufgewertet an alte Erfolge anknüpfen.
Düsseldorf. Als es noch die guten alten Autozeiten gab, hätte man den Mazda 3 wohl schlicht als das Brot- und Butter-Auto des japanischen Herstellers bezeichnet.
Jetzt, in den Tagen von Abwrackprämie und Absatzflaute, könnte der schmucke Mittelklässler zum Rettungsanker für die gebeutelten Geschäftsleute aus Hiroshima werden. Wo andere Anbieter sich im Kleinwagensegment überbieten, zieht Mazda mit dem 3er ab Juni in der kompakten Mittelklasse eine neue Saite auf.
Die Kompaktklasse ist hart umkämpft, und es braucht nicht viel Fantasie zu erkennen, dass sich Mazda die Mitbewerber aus Deutschland oder Frankreich als bevorzugte Gegner ausgesucht hat. Der Mazda 3 spielt sowohl bei Größe als auch beim Preis in derselben Liga.
Dabei wirkt er in der jüngsten Generation gar nicht brav und bieder, leistet sich hier und da auch mal einen Knick oder eine Kante, ohne es insgesamt an Gefälligkeit vermissen zu lassen. Seine Linie ist gestreckter, das Antlitz wesentlich aggressiver.
Dazu tragen die stärker gepfeilten Scheinwerfer ebenso bei wie die eindrucksvoll ausgeformten Lufteinlässe im Bereich des Kühlergrills. Beides wird im orderbaren Sport-Paket übrigens noch prägnanter ausgeformt. Das Cockpit orientiert sich nun besser an der Ergonomie des Fahrers.
Die Instrumente sind gewohnt klar strukturiert, das Display des optionalen Navigationssystems liegt nun nicht mehr in der Mittelkonsole, sondern dort, wo man auch ein mobiles Navi anbringen würde. Der Fahrer hat also in kleinen Winkeln alles im Blick. In der Länge holt der Mazda 3 ordentlich aus und steht mit 4,46 Meter in der Parklücke.
Allerdings umhüllt das Blechkleid nun auch optimal den verfügbaren Innenraum. Nicht nur die Passagiere auf den vorderen Sitzen genießen beste Raummaße, auch in Reihe zwei geht es deutlich bequemer zu. Das Gestühl ist wie immer sehr straff und gut körperführend. Fülligere Personen könnten sich allerdings etwas eingeengt fühlen. Der Kofferraum ist mit 340 Litern in der Standardbestuhlung klassenüblicher Durchschnitt. Als Karosserieformen stehen der kompakte Fünftürer und eine optisch äußerst attraktive viertürige Limousine bereit.
Letztere leidet aber etwas unter dem mangelnden Selbstvertrauen Mazdas auf dem deutschen Markt: Absatzziele für das Stufenheck werden mit höchstens fünf Prozent veranschlagt. Das hat Folgen für die Motorisierung. Die Stufenheckmodelle sind nur als Benziner erhältlich und kosten 500 Euro Aufpreis. Die Triebwerke decken breite Kundenwünsche ab. Die Benziner schöpfen aus 1,6 und zwei Litern Hubraum je 105 PS (77 kW) respektive 150 PS (110 kW).
Besonders der große Motor ist hellwach und beherzt im Antritt. Seine Arbeit verrichtet er auffallend leise, der Feinschliff an Motorsteuerung und Dämmung zeigt Wirkung. Mit Verbräuchen zwischen 6,5 und 7,3 Litern im Normzyklus löst Mazda zwar keine Jubelstürme aus, bringt sich aber als Klassenprimus ein. Baubedingt sparsamer sind die Selbstzünder.
Hier arbeiten zwei Diesel mit 1,6 und 2,2 Litern Hubraum. Der kleine leistet 109 PS (80 kW) und ist bereits alles andere als ein Langweiler. Der große Diesel verdient das Prädikat "eilige Drucksache". Er arbeitet in den Leistungsstufen 150 PS (110 kW) und 185 PS (136 kW) und hämmert beachtliche Drehmomente auf die Vorderachse.
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