Mazda MX-5: Der will einfach nur fahren
Der MX-5 ist die Reinkultur des Roadsters - eng, flach und spaßig.
Düsseldorf. Das Erlebnis Mazda MX-5 fängt mit einer grundsätzlichen Feststellung an: In Autos wie dieses steigt man nicht ein. Dieses Auto zieht man sich an. Der Zugang in den Roadster setzt ein Optimum an eigener Beweglichkeit voraus, um ohne Zerrung hinter dem Cockpit zu landen.
Der MX-5 ist eng wie eine Konservendose, und das flache Dach begrenzt in geschlossenem Zustand die Kopffreiheit doch recht erheblich. Hat man sich aber hinein gefaltet und Anflüge von Einschlussangst niedergerungen, fängt der pure Fahrspaß an.
Und genau dafür ist der MX-5 gebaut worden. "Der will nur fahren", könnte man einen Spruch von Hundebesitzern abwandeln. Die Japaner lassen sich im aktuellen Modell "motorisch" nicht lumpen. Schon die 1,8- Liter-Maschine mit 126 PS (93 kW) heizt dem Wagen gehörig ein.
Richtig heftig geht das größere Triebwerk zur Sache. 160 PS (118 kW) sind gut genug dafür, dass die Tachonadel nach knapp acht Sekunden über die 100 streicht. Bei etwa 210 km/h kapituliert der MX-5 dann vor dem Gegenwind.
Die Zeit bis dorthin aber ist gepflastert mit den physikalischen Grenzerfahrungen rasanter Kurvenfahrten oder den kontrollierten Wedel-Bewegungen des agil losspurtenden Hecktrieblers. Allerdings baut sich - zumindest beim manuell zu bedienenden Stoffverdeck - eine ordentliche Geräuschkulisse auf, die selbst von der optionalen Bose-Sound-Anlage nicht bezwungen werden kann. Zumindest einen Tick stiller geht es mit dem elektrischen Hardtop zu.
Reizvoll ist beim großen Motor die Option des Automatikgetriebes. Das schaltet sich wunderbar sportlich durch die Fahrstufen. Daneben gestatten es Schaltpaddel am Lenkrad, sich manuell durch die Gänge zu wippen. Selbst flinke Überlandtouren gehen mit Verbräuchen unter acht Litern durch, was für das zeitgemäße Motormanagement spricht.
Mit einem Einstiegspreis von exakt 22 000 Euro hat der MX-5 das Zeug zum Jedermanns-Roadster. Und selbst in der höchsten Version vergeht für 27 400 Euro dem Interessenten nicht die Freude, den Konkurrenten aber das Grinsen.