Mazda2: Kleiner wird feiner
Berlin (dpa-infocom) - Bislang war er nur einer unter vielen. Doch wenn Mazda im Frühjahr den neuen Zweier an den Start bringt, sticht der Kleinwagen aus der Masse heraus. Er ist nicht nur schnittiger gezeichnet als die Konkurrenz, er lässt sich auch besser ausstatten.
Skoda Fabia, Opel Corsa, Hyundai i20, der Mini als Fünftürer und ein Smart für vier Personen - in keiner anderen Klasse tut sich derzeit so viel wie bei den Kleinwagen. Jetzt mischt auch noch Mazda mit. Denn zu Preisen ab 12 790 Euro bringen die Japaner Ende Februar den neuen Zweier an den Start.
Revolution statt Evolution
Während die meisten Konkurrenten bei ihren Premieren eher auf eine vorsichtige Evolution gesetzt haben, hat Mazda eine Revolution angezettelt: Aus dem freundlichen, aber friedlichen Stadtflitzer von einst ist jetzt mit schnellen Strichen und scharfen Schnitten ein ebenso aggressiver wie athletischer Viertürer geworden. Ein mächtiger Grill, eine lange Haube, stark taillierte Flanken, betonte Hüften und eine Kehrseite wie die eines Sprinter im Startblock - mit diesem Kleinwagen kann man großen Eindruck schinden. Wobei das mit dem „klein“ so eine Sache ist: Denn nachdem Mazda den 2er beim letzten Generationswechsel ordentlich eingedampft hat, wird er jetzt deutlich größer: Der Radstand wächst um acht, die Länge um vierzehn und die Höhe um zwei Zentimeter.
Noch größer ist der Generationensprung im Innenraum. Während man vorn sehr ordentlich sitzt, sind die Platzverhältnisse im Fond allenfalls durchschnittlich. Beim respektablen Kofferraum von 280 Litern stört die hohe Ladekante. Was wirklich den Unterschied macht, das sind die ungewöhnlich hochwertigen Materialien und die vollkommen neue Gestaltung: Hinter dem Lenkrad gibt es nur ein kleines Cockpit mit einem riesigen Drehzahlmesser, auf dem betont schlanken Querträger prangt ein riesiger Bildschirm und die wenigen Bedienelemente sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die kreisrundem Klimaausströmer mit dem aufwendigen Innenleben zum Beispiel könnte Mazda glatt an Mercedes verkaufen.
Optionen wie in den oberen Klassen
Zum noblen Ambiente kommt eine Ausstattung, wie man sie in dieser Klasse selbst bei den Premiummodellen kaum findet. Einen großen Navibildschirm mit Online-Anbindung, einen Notbremsassistenten, Helfer für Spurführung und Spurwechsel oder ein schlüsselloses Startsystem - das bieten die Konkurrenten auch. Doch LED-Scheinwerfer oder ein Head-Up-Display wird man bei Importmodellen kaum finden.
Ein größeres Format, ein vornehmeres Ambiente und die Option auf viel mehr Ausstattung - natürlich muss man diesen Aufstieg auch bezahlen. Zwar ist der Basispreis von 12 790 Euro nahezu unverändert. Aber mit den richtigen Kreuzchen auf dem Bestellzettel steht plötzlich eine Zwei an erster Stelle.
Geringes Gewicht, niedriger Verbrauch
Der Händler mag die Hand aufhalten, aber der Tankwart geht leer aus. Weil Mazda mehr hochfeste Stähle benutzt hat, ist das größere Auto nicht schwerer geworden und bleibt mit bestenfalls 970 Kilo ein Leichtgewicht in seiner Klasse. Dazu noch eine neue Generation von Benzin- und Diesel-Motoren und Start-Stopp für die stärkeren Varianten in Serie - schon hat man richtig sparsames Auto: Nicht umsonst stehen die drei Benziner mit 55 kW/75 PS bis 85 kW/115 PS mit 4,5 bis 4,9 Litern und einem CO2-Ausstoß zwischen 105 und 115 g/km in der Liste. Und für den Diesel nennt Mazda vorbildliche 3,4 Liter (89 g/km). Damit erübrigt sich für die Japaner auch erst einmal die Frage nach einem Hybrid-Antrieb.
Nur weil der Motor besonders sparsam ist, muss er aber nicht spaßarm sein. Im Gegenteil: Mit seinen 105 PS und bis zu 220 Nm ist der 1,5 Liter große Vierzylinder gut bei der Sache: In der Stadt und auf der Landstraße ist er mit einem Sprintwert von 10,1 Sekunden angenehm spritzig. Er wirkt handlich, leichtfüßig und punktet mit einer knackigen Schaltung sowie einem ausgewogenen Fahrwerk. Nur die an sich recht präzise Lenkung dürfte etwas gefühlvoller sein. Auf der Autobahn dagegen wirkt der Zweier groß und erwachsen, schreitet mit bis zu 178 Sachen ordentlich aus und lässt von seinem Motor kaum etwas hören.
Fazit: Von der kleinen Leuchte zum strahlenden Star
Früher war der Mazda2 im riesigen Feld der Kleinwagen nur eine kleine Leuchte. Doch mit seinem schnittigen Design, dem vornehmen Ambiente und den imposanten Ausstattungsoptionen hat der Aufsteiger das Zeug zum strahlenden Star. Und dass er dabei auch noch ebenso sportlich wie sparsam gefahren werden kann, ist auch kein Schaden. Nicht nur wegen der LED-Scheinwerfer wird man den Zweier deshalb künftig in einem neuen Licht sehen.
Datenblatt: Mazda2 Skyactiv-D 105
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke