Mercedes A-Klasse: A wie Anfang oder Angriff
Die neue A-Klasse hat den Audi A3 und den BMW 1er im Visier. Preis ab 27 700 Euro.
Düsseldorf. Das A könnte für Anfang stehen, für Neuanfang. Denn solch ein Auto hatte Mercedes bisher noch nicht. Der Schnitt ist radikal. Das alte AKlasse- Hochdachmodell, eine Art Mini-Van, war nach über einem Jahrzehnt Laufzeit in die Jahre gekommen.
In jener Mini-Van-Zeit kamen der 1er und der A3 auf den Markt und Mercedes selbst schob mit der B-Klasse noch einen kompakten Van an den Start. Was auf der Strecke blieb, waren Schick und Sportlichkeit zum bezahlbaren Preis. Und in genau diese hauseigene Lücke fährt nun die Mercedes A-Klasse, von der seine Entwickler behaupten, kein einziges Teil aus der alten hätte es in die neue A-Klasse geschafft - mit Ausnahme des Frontantriebs.
Lange Motorhaube, große Frontspoiler, schmale Seitenfenster, flach gebaut und ein Auspuffrohr auf jeder Seite, A wie Anfang oder Angriff das macht schon was her. Tief sitzen die Insassen in der AKlasse, nichts ist mehr mit super entspanntem Einstieg auf den alten Hochsitz.
Zweifellos, dieses Auto hat Potenzial, neue Kundschaft zu gewinnen. Mercedes träumt öffentlich davon, dass 50 Prozent aller Neukunden ihre Marken im Stich lassen und zu den Stuttgartern überlaufen werden. Überläufer wie Stammkunden haben die Wahl zwischen drei Benzinmotoren (122, 156 und 211 PS) und zwei Dieselvarianten (109 und 136 PS), alles Vierzylinder.
Alle Motoren sind neu bzw. in Kooperation mit Renault entwickelt und auf strikte Sparsamkeit getrimmt worden. Die Laufkultur der Aggregate ist so, wie man es seit Jahrzehnten von der Sternen-Marke gewohnt ist. Der kleine Diesel ist logischerweise der Saubermann und glänzt mit nur 98 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer und verbraucht auf dem Papier unter vier Liter auf 100 Kilometer.
Serienmäßig werden in den jeweils schwächeren Motorisierungen die sechs Gänge per Hand geschaltet, die großen Maschinen haben ab Werk ein Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Start-Stopp- Automatik ist für alle Serie. Die Verbrennungsmechanismen in den Motoren werden nun noch raffinierter - spritsparender - gesteuert und die Karosserielinien sind gleichfalls in diesem Sinne optimiert worden.
Stark wie noch nie in dieser Klasse hat Mercedes das Internet ins Auto geholt. Im Kern geht es hier u. a. darum, dass man das iPhone, bald auch Android-Smartphones, so mit dem Auto verbinden kann, dass man jederzeit online diversen Service aus dem Netz abrufen kann. Kombiniert mit dem 3 272 Euro teuren Command-Online-System lassen sich derart viele Funktionen abrufen, dass sie im Heft der Sonderausstattungen eng beschrieben eine ganze Prospektseite füllen und gewiss alle jene glücklich machen, die diese Funktions-Flut brauchen.
Alte Bekannte wie Spurhalteassistent, radargestützter Abstandshalter, Totwinkelassistent etc. sind dabei. Einen Schritt nach vorn geht die neue A-Klasse bei der Minimierung oder gar Vermeidung von Auffahrunfällen. Collission Prevention Assist heißt der Helfer. Der minimalisiert - und das ist neu - nicht nur Bagatellschäden bis Tempo 30, sondern greift auch darüber rettend ein. Gut, dass dieses Angebot serienmäßig ist.
Der Einstieg in diese A-Klasse- Welt hört sich versöhnlich an. Ab 23 978 Euro gibt es die preiswerteste A-Klasse (122 PS-Benziner). Ohne viel Mühe kann man die neue A-Klasse aber so aufrüsten, dass sie den Grundpreis einer E-Klasse erreicht. Aber dann ist innen und außen wirklich alles vom Feinsten im Internet-Mobil.