Mercedes V-Klasse: Auf Kollisionskurs
Mit der neuen V-Klasse wollen die Schwaben dem VW-Bus Paroli bieten.
Düsseldorf. Bislang war es wie ein Kampf auf aussichtslosem Posten. Denn gegen den VW Bus war weder in der Firmenflotte noch an der Familienfront ein Blumentopf zu gewinnen. Selbst die sonst so erfolgsverwöhnte Edelmarke Mercedes musste sich deshalb für Viano und Vito mit einer schmucklosen Nebenrolle zufrieden geben. Doch damit wollen sich die Schwaben nicht länger abfinden.
Wenn auf dem Genfer Salon im März für die Pkw-Fraktion zunächst der Nachfolger des Viano gezeigt wird, schicken sie ihren Raumkreuzer deshalb gar vollends auf Kollisionskurs und wollen dem Helden aus Hannover endlich an den Karren fahren. Dabei setzen sie zu allererst auf ein neues Design und ein besonders nobles Ambiente.
Von der Pkw-Mannschaft entwickelt und in vielen Details identisch mit der neuen C-Klasse bekommt der geräumigste Luxusliner der Stuttgarter deshalb wie die nächste Generation der Limousine ein besonders weich geschwungenes Cockpit mit viel blankem Holz, reichlich Leder sowie ein paar Leckerbissen für Lifestyle und Luxus:
So prangt über dem Armaturenbrett ein freistehender Bildschirm groß und schlank wie ein iPad und weiter unten gibt es einen Hightech-Joystick für die Navigation, der sich mit den Fingerspitzen genauso feinfühlig bedienen lässt wie ein iPhone und nebenbei auch noch die Handschrift des Fahrers lesen kann.
Dazu gibt es eine Technologie-Offensive, die bei den Mercedes Nutzfahrzeugen ohne Beispiel ist: Nahezu das gesamte Paket an Assistenzsystemen aus E- oder C-Klasse wird deshalb künftig auch im Viano-Nachfolger angeboten - von der 360-Grad-Kamera über den Einpark-Roboter und die Verkehrszeichen-Erkennung bis hin zum Müdigkeitswarner, dem Auffahrschutz und der gezielten Kurskorrektur bei starkem Seitenwind.
Wie nah das neue Großraum-Mercedes damit den Pkw-Modellen kommt, bringen die Schwaben nicht nur durch den Verkauf im gleichen Showroom mit der E- oder S-Klasse zum Ausdruck, sondern auch in der Nomenklatur. Denn nach zehn Jahren ist der Viano jetzt Geschichte und wird künftig wieder zur V-Klasse.
Doch so sehr sich die Van-Sparte an der Auto-Abteilung orientiert hat, bleiben die praktischen Tugenden des neuen Lastenträgers nicht auf der Strecke. Denn wie eh und je hat die V-Klasse eine variable Sitzlandschaft mit bis zu acht Plätzen und Bänken oder Sesseln, die ziemlich flexibel in Schienen versetzt werden können und mit ihrem halben Zentner deutlich leichter sind als die Möbel bei VW. geig