Mitsubishi Space Star: Sparsames Leichtgewicht
Mit dem Space Star will die Marke an die Erfolge des Colt anschließen.
Düsseldorf. Mit Legenden ist man schnell zur Hand. Auch in der Autobranche, obwohl der Begriff nicht strapaziert werden sollte. Beim Mitsubishi Colt ist er durchaus angebracht. Der kleine Japaner, seit 1962 in sechs Generationen und acht Sondermodellen gebaut, hat Kultstatus. Allein in Deutschland wurden in den vergangenen 35 Jahren rund eine halbe Million Colt verkauft.
Ursprünglich sollte dies schon im Herbst 2012 sein und der Space Star seinen Platz einnehmen. Auch das ist eine kleine Geschichte, denn der Colt-Erbe war als Mirage angekündigt worden. Doch dann gab es rechtliche Bedenken unter den Japanern, da der Name Mirage schon vergeben war. So fiel die Wahl auf Space Star. Unter dieser Bezeichnung hatte Mitsubishi vor einigen Jahren einen Kompakt-Van in seinem Portfolio.
Dass der in Thailand produzierte Kleinwagen erst jetzt bei den Händlern ist, hat jedoch seinen Grund in der guten Nachfrage. Bislang wurden über 150 000 Rechtslenker im asiatischen Raum verkauft und deshalb die europäische Produktion als Linkslenker später gestartet.
Als sogenanntes Weltauto auf die Räder gestellt, soll der Space Star Käufer auf mehreren Kontinenten ansprechen. Mit dem Design ist das sicherlich nicht so einfach, denn da sind die Geschmäcker, zum Beispiel der Europäer, sehr unterschiedlich. Dennoch hat der Cityflitzer, mit 3,71 Meter um 23 Zentimeter kürzer und um 120 Kilogramm leichter als der Colt, das Zeug zum ernsthaften Konkurrenten eines Toyota Yaris oder Fiat Panda.
Das beginnt beim Preis von 8 990 bis 13 990 Euro für die Top-Version u. a. mit Navi, setzt sich über die solide Grundausstattung mit sechs Airbags, ABS und ESP sowie zwei genügsamen Motoren fort. Angeboten wird der Space Star ausschließlich als Viertürer. Als Diesel wird es ihn nicht geben, da der Wunsch beim Colt mit Selbstzünder zuletzt gegen Null ging.
Mitsubishi sieht den Space Star auch nicht als direkten Nachfolger seiner Legende, allein vom Optischen her. Er baut auf einer neuen Plattform auf. Obwohl kürzer als der Colt, bietet das jüngste Familienmitglied zudem überraschend mehr Platz für das Gepäck; aber auch die Mitfahrer müssen durch den veränderten Radstand nicht beengt in der zweiten Reihe sitzen.
Für den Vortrieb stehen zwei Dreizylinder-Benziner mit 71 PS und 80 PS Leistung zur Wahl, mit denen man durchaus sparsam unterwegs sein kann. 4,2 Liter Super im Schnitt auf 100 km sind keine Illusion. Um im angegebenen Normverbrauch zu bleiben, muss man das Leichtgewicht jedenfalls nicht „mit angezogener Handbremse“ fahren. Das hat sich bei einer größeren Testrunde gezeigt.
Auch wenn kleine Wagen generell viel geschaltet sein wollen, ist der Space Star selbst mit seinen 71 PS gut im Großstadtverkehr unterwegs. Das Gas nimmt er schön an. Beim Überholen muss man allerdings etwas Geduld haben. An der 5-Gangschaltung gibt es nichts auszusetzen.
Wenn es um die Stärken vom Space Star geht, dann sollte sein Wendekreis von 9,20 Meter nicht unterschlagen werden. Kein anderer Kleinwagen kann dieses Maß toppen, was sich im Stadtverkehr oder in engen Parkhäusern bestens auszahlt.