Opel Antara: Am Start mit neuem Herz
Der Antara wurde überarbeitet und hat jetzt drei neue Motoren. Er ist leichter geworden und sparsamer.
Düsseldorf. Der alte Antara hatte im Opel-Fuhrpark einen schweren Stand und dann schlugen die Kämpfe ums Überleben der Marke noch mal so richtig ins Kontor. Keine 1 000 Autos wurden von dem Pseudo- Offroader - korrekt SUV - letztes Jahr verkauft, das hat das Auto nicht verdient. Gut, dass GM, die Opel-Mutter, an die Qualitäten des Antara glaubte und ihn für 2011 auf neue Füße stellen ließ.
Das neue Modell ähnelt außen dem alten sehr stark, nur dass es jetzt unverkennbar das aktuelle Markengesicht trägt. Ansehnlicher geht es im Innenraum zu. Das macht dort alles einen hochwertigen Eindruck. Auf dem klaren, schnörkellosen Design ruht der Blick mit Wohlgefallen, alles ist gut geordnet und geformt.
Der Neustart des Antara (ab 26 780 Euro) spielt sich vor allem unter der Motorhaube ab. Alle drei Triebwerke sind neu entwickelt worden. Sowohl die beiden 2,2-Liter-Turbodiesel sowie der 2,4-Liter-Benziner haben deutlich mehr Leistung, sollen aber rund einen Liter pro 100 km sparsamer sein. Dafür wurde - u. a. durch Alu- Motoren - abgespeckt und das alte Fünf-Gang-Getriebe durch ein effizienteres Sechs- Gang-Getriebe ersetzt.
Merkwürdiger Weise liegen zwischen den beiden Dieseln nur 21 PS Unterschied (163 PS/ 120 kW und 184 PS/135 PS). Mit Drehmomenten von 350 und 400 Nm wird der Antara zur zuverlässigen Zugmaschine. Der Benziner bietet 167 PS (123 kW). Erstaunlich, wie gut gedämmt das Auto ist! Opel meint, der Geräuschpegel konnte durch eine Fülle von Maßnahmen um gut 50 Prozent gegenüber dem Vorgänger gesenkt werden.
Mannshoch und 1,85 Meter breit hat der Antara einen sehr wuchtigen Auftritt. Hoch oben sitzend, ist die Rundumsicht entsprechend gut, nur beim Rangieren nach hinten ist sie eingeschränkt. Weder vorn noch hinten leidet man an Enge.
Mit 420 Litern Volumen steht ein passabler Kofferraum bereit. Er wächst nach dem Umlegen der Rückenlehnen auf fast 1,70 Meter Laderaumlänge. Gut, dass Opel auch dem neuen Antara ein Extra spendiert, das ihn einzigartig macht: Aus der Heckstoßstange kann man einen Fahrradträger ziehen, der zwei Bikes aufnimmt (plus 650 Euro).
Und natürlich, so wie der Antara dasteht, lockt er zum Ausritt ins Gelände. Wenn das kein harter Offroad-Trail ist, schlägt er sich da bestens in mäßigen Schlammlöchern und ausgefahrenen Feldwegen. Böschungen hoch, steile Abfahrten runter - alles kein Problem. 45 Zentimeter Wattiefe, 18 Zentimeter Bodenfreiheit und Böschungswinkel von 20 Prozent (vorn) und 40 Prozent hinten halten den Pulsschlag niedrig auf holprigem Terrain. Man schätzt die Berganfahrhilfe, geht es besonders steil und rutschig bergab, sorgt sie für angemessene Verzögerung.
Allradantrieb gibt es natürlich für den Opel-SUV, allerdings nicht für alle Ausstattungsversionen. Der intelligente adaptive Allradantrieb denkt mit. Merkt er, dass den Vorderrädern die Traktion abhanden kommt, verteilt er die Kraft über elektrohydraulische Kupplung so auf alle vier Räder, dass es in kritischen Lagen weiter sicher voran geht. Wenn nötig liegt die Kraft zu 50 Prozent vorn an, zur Hälfte hinten.
Das alles geht sekundenschnell, der Fahrer merkt es kaum, registriert aber erfreut, dass ihn sein Antara schadlos durch schlammige