Peugeot 108: Stadtflitzer mit Pfiff
„So lange alle Beteiligten glücklich sind, gibt es keinen Grund, die Kooperation zu beenden“, sagt Peugeot über das französisch-japanische Kleinstwagen-Projekt. Seit 2005 wurden in Kolin/Tschechien insgesamt 2,2 Millionen Fahrzeuge vom Peugeot 107, dem C1 der PSA-Konzernschwester Citroën sowie des Toyota Aygo auf die Räder gestellt.
Rund zwei Drittel ihrer Teile sind baugleich. Angesichts von 850 000 verkauften Stadtflitzern gibt sich Peugeot optimistisch, auch mit der zweiten Auflage, die ab dem 19. Juli startet, ein Spitzenergebnis einzufahren. Während es Toyota und Citroën beim bisherigen Namen belassen, wird bei der Löwenmarke aus dem 107 der 108. Das hat seinen Grund, denn die jeweils letzte Ziffer steht - analog dem 208, 308, 508, 2008, etc. - bei Peugeot für eine komplett erneuerte Fahrzeug-Palette.
Peugeot favorisiert als Kaufargument für seinen 108 das Design und die individuelle Gestaltung. Für den persönlichen Geschmack stehen acht Außenfarben, drei für innen und sieben sogenannte Dekorwelten, zur Wahl. Neben Hahnentritt-, Strich- oder Schachbrettmuster fällt der Löwe auch durch Tattoos auf und trägt Blumen mit schraffierten Blütenblättern auf der Karosserie — mutig.
Neben unterschiedlichen Dekors mit und ohne Aufkleber vom Dach über Motorhaube bis hin zum Außenspiegel, Fußmatten und selbst dem Fahrzeugschlüssel fallen beim kleinsten Peugeot, der zu 60 Prozent in der Hand des weiblichen Geschlechts ist, die Chromeinfassung für den Kühlergrill, lange Scheinwerfer mit LED-Lichtstreifen sowie die zu je drei Krallen geformten Rückleuchten an der gläsernen Heckklappe auf.
Mehr Pfiff bekommt der 3,48 Meter kurze Viersitzer auch durch den Spoiler als Dachabschluss. Cabrio-Feeling gibt es, wenn der Stadtflitzer in der Top-Version mit einem elektrischen Faltdach (ab 12 300 Euro) vorgezogen wird. Generell beginnt der Peugeot 108 ab 8 890 Euro als Zweitürer und liegt damit einen Tausender unter dem Toyota. Allerdings muss der Käufer beim Basismodell auf Servolenkung und hintere Kopfstützen verzichten.
Kleines Fahrzeug, aber angemessener Platz auch für Ablagen. In das Handschuhfach passt beispielsweise eine 1-Liter-Flasche. Wer einen Kleinstwagen wählt und bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, muss inzwischen nicht mehr auf Annehmlichkeiten höherer Fahrzeugklassen verzichten. Für die Motorisierung stellt Peugeot zum bisherigen 1.0-Liter-Benziner (68 PS) ein 1,2-Liter-Aggregat (82 PS) bereit. In der Summe trennen beide Dreizylinder etwa 500 Euro.
Die 14 mehr PS dürften sich auszahlen, wenn der quirlige Franzose 200, 300 Kilometer am Stück absolvieren muss. Ordentlicher Durchzug, längerer Atem beim Beschleunigen, kein Zurückschalten, um auf Touren zu bleiben — während der ersten Ausfahrt deutete er seine Vorzüge gegenüber dem kleineren Triebwerk an.