Porsche Panamera: Luxuriöser Spritverächter
Der Diesel im Panamera ist vom Sound her kaum als solcher zu erkennen.
Düsseldorf. Sommerzeit ist Autoreisezeit. Das gilt natürlich auch für Porsche-Fahrer. Mit dem Panamera Diesel lässt sich ab August nun sportliches Fahren und Kilometerfressen vereinen. 6,3 Liter auf 100 Kilometer sind eine echte Kampfansage im Luxus- Viertürer-Segment.
Bei der Motorenwahl hat sich Porsche des 3,0-Liter- Turbodiesels aus dem Cayenne bedient. Allerdings wurden durch kleine Veränderungen zehn PS mehr aus dem Sechszylinder herausgekitzelt. Seine nun 184 kW/ 250 PS sorgen auf den Landstraßen für einfaches Überholen und ein sattes „aus der Kurve Herausbeschleunigen“. Hier sind ihm die Sportwagen-Gene einfach anzumerken.
Wird beim Kauf auf den kleinen, silberfarbenen Schriftzug "diesel" auf den vorderen Türen verzichtet, ist der Panamera kaum noch als Selbstzünder zu enttarnen. Viele werden jetzt vermuten, dass zumindest Außenstehende den „Diesel- Nagler“ heraushören. Falsch gedacht.
Sowohl für die Außenwelt als auch für die Insassen ist rein am Motorenbeziehungsweise Auspuffklang der Diesel nicht als solcher zu enttarnen. Hier haben es die Sounddesigner geschafft, anders als die Konkurrenz, ganz ohne Lautsprecher, Generatoren oder ähnlichem elektronischen Schnickschnack den Klang neutral zu gestalten. Um genauer zu sein, emotionslos.
Was auf langen Reisen ein Vorteil ist, wird vielleicht den einen oder anderen Porsche- Freund etwas enttäuschen. Und anders als bei den Zuffenhäuser Zweitürern, dem 911 oder dem Boxer, gibt es beim Panamera Diesel keine kleine Taste, mit welcher zumindest der Außenwelt etwas mehr Klang um die Ohren fliegt.
Für die Langstrecke ist er, nicht nur auf Grund seines idyllischen Innenraums und auch seiner enormen Reichweite, mehr als geeignet. Sind alle vier Einzelsitze besetzt, heißt es für die Mitfahrer zurücklehnen und genießen.
Das achtstufige Automatikgetriebe sorgt für nicht spürbare Gangwechsel und auch bei der Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h herrscht Ruhe, sofern der Nachwuchs mitspielt. Zur Not lassen sich die kleinen Porsche-Fans mit einem kleinen „Null auf Hundert-Spurt“ auf der Autobahnauffahrt besänftigen, der bereits nach 6,8 Sekunden vorbei ist.
Beim Gepäck aber muss bei Vollbesetzung gespart werden, da der 445 Liter fassende Kofferraum ein wenig klein geraten ist. mso