Audi Q3: Im Bunde der Dritte

In der boomenden SUV-Klasse starten die Ingolstädter jetzt mit dem Q3.

Düsseldorf. Allen hohen Verbräuchen und weiter steigenden Spritpreisen zum Trotz, der SUVAbsatz in Deutschland boomt. Bis Ende Mai waren es mit 178 000 Verkäufen so viele wie noch nie zuvor. Jeder siebte Neuwagen ist ein SUV. Wie passend, dass Audi da nach dem wuchtigen Q7 und dem mittelgroßen Q5 sein drittes QModell fertig hat.

Mit dem Q3 können die Ingolstädter nun endlich dem bayerischen Nachbarn und Lieblingswettbewerber BMW und dessen erfolgreichem X1 Paroli bieten. Der kompakte Offroader startet mit zwei Benzinern und einem Diesel zu Preisen ab 31 550 Euro. Der Basisdiesel zum Preis von 29 900 Euro soll später folgen.

Schon auf den ersten Blick ist der Fünftürer als Mitglied der Audi Q-Familie zu erkennen. Dieselbe konturierte Motorhaube mit großem Trapezgrill und den keilförmigen Scheinwerfern, die gleiche ansteigende Blechfalz in den Flanken, bei Audi „Tornadolinie“ genannt, und die zwei Drittel, ein Drittel-Aufteilung der Karosserie zwischen Blech und Glas sowie die identisch geformte umgreifende Heckklappe als inzwischen stilbildendes Merkmal der Q-Baureihe.

Allerdings fällt auch die nach hinten abfallende Dachlinie ins Auge, die dem nur 4,39 Meter kurzen SUV eine coupéähnliche Erscheinung gibt. Auch die kurzen Überhänge, die großen Radhäuser und die kompakten Proportionen wirken sehr sportlich.

Innen geht es deshalb auch etwas enger zu als bei den größeren Brüdern. 2,60 Meter Radstand schaffen dennoch genug Platz für vier Personen, die auch noch 460 Liter Gepäck mitbringen dürfen. Andernfalls machen die klappbaren Rücksitzlehnen im Heckabteil mit wenigen Handgriffen auch Platz für bis zu 1 365 Liter Volumen. Nachteil ist hier die für jeden SUV typisch hohe Ladekante.

Und so wie der Q3 aussieht, fährt er sich auch: sehr leichtfüßig, sehr agil, sehr handlich. Ganz sicher ein Verdienst zum einen der leichten Bauweise, Fronthaube und Heckklappe sind aus Aluminium, die Rohkarosse wiegt gerade 300 Kilogramm, das ganze Auto nur 1 445 Kilogramm, zum anderen aber auch der vier spritzigen Motoren.

Vor allem der 2-Liter- TFSI-Benziner mit Direkteinspritzung und Turboaufladung beweist einmal mehr, warum er fünf Mal in Folge zum „Engine of the year“ gewählt wurde. Im Q3 ist er in den Leistungsstufen mit 170 PS und 211 PS zu haben.

Und schon die kleinere Version macht aus dem Q3 einen leise und kultiviert dahin gleitenden Reisewagen, der mit seinem fülligen Drehmoment zum spurtstarken Landstraßensprinter werden kann, wenn auch die Kurvenhatz wegen des höheren Schwerpunkts nicht zu den Stärken des Q3 zählt. Auch die elektromechanische Lenkung müsste dafür noch einen Tick direkter sein und mehr Rückmeldung vermitteln.

Bei den Selbstzündern schiebt ebenso ein 2-Liter-Vierzylinder-Direkteinspritzer mit Turboaufladung mit wahlweise 140 oder 177 PS den Wagen gewohnt kräftig, laufruhig und sparsam voran. Alle Motoren sind serienmäßig mit Stopp-Start-System ausgerüstet. Der Einstiegsdiesel, der etwas später kommt, fährt mit Frontantrieb, alle anderen Motoren mit Allradantrieb quattro, die beiden Topmotorisierungen mit der 7-Gang S tronic.