Subaru Outback: Fürs kleine Abenteuer zwischendurch

Berlin (dpa-infocom) - Bei uns fährt Subaru zwar weitgehend unter dem Radar und ist seit Jahren in der Nische der Feld-, Wald- und Wiesenautos gefangen. Doch weltweit sind die Japaner eine richtig große Nummer.

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Nicht umsonst haben sie mehr Autos mit Allradantrieb verkauft als jeder andere Hersteller.

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Robuster Auftritt des Dauerbrenners

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Dieser Erfolg fußt nicht zuletzt auf dem Outback, mit dem Subaru noch vor dem Audi A6 Allroad und dem Volvo CrossCountry den ersten Geländekombi auf den Markt gebracht und so den Trend zum CrossOver-Modell vorweg genommen hat. Pünktlich zum Jubiläum haben die Japaner Ende März zu Preisen ab 34 400 Euro die fünfte Generation des Dauerbrenners an den Start gebracht.

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Auf den ersten Blick gibt sich der Outback noch etwas abenteuerlustiger: In Länge und Breite jeweils rund zwei Zentimeter gewachsen und mit den unveränderten 20 Zentimetern Bodenfreiheit sichtlich höher als gewöhnliche Kombis, steht der Subaru breit und bullig da. Dazu die robuste Bauchbinde aus schwarzem Kunststoff, der markante Unterfahrschutz an Front und Heck und die serienmäßige Dachreling - fertig ist der Lademeister für die Landpartie.

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Außen Berghütte, innen Lounge-Atmosphäre

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Spätestens beim Einsteigen ist es vorbei mit dem rustikalen Charme. Beim Generationswechsel haben die Japaner den Abenteurer wieder ein wenig zurück in die Zivilisation geholt und innen ordentlich aufgemöbelt. Überraschend liebevoll ausgewählte Materialien, ein Infotainment-System mit solider Navigation und zeitgemäßer Touchscreen-Bedienung, gestochen scharfe Grafiken, bequemes Gestühl und großzügige Platzverhältnisse schaffen eine ebenso heimelige wie moderne Atmosphäre. So wirkt der Outback wie eine Berghütte, die zur Chalet-Lounge ausgebaut wurde. Und mit 559 bis 1848 Liter Kofferraum ist er auch für Praktiker eine gute Wahl.

Wie modern der Subaru tatsächlich ist, zeigt das System „EyeSight“. Der Name steht für eine Stereokamera am Innenspiegel. Sie scannt auf über 100 Metern den Bereich vor dem Auto, hilft bei Spurführung und Abstandsregelung und bremst nicht nur für Autos, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer. Das ist kein Hexenwerk, aber eine Hightech-Lösung, wie sie bei Importeuren bislang selten eingesetzt wird.

Unter der Haube nur alte Bekannte

Ambiente und Ausstattung sind neu, und der Auftritt ist zumindest verfeinert. Doch am Antrieb haben die Japaner nur wenig geändert. Es bleibt beim 2,5-Liter-Boxer-Benziner mit 129 kW/175 PS und dem in diesem Segment viel wichtigeren Diesel-Motor. Auch das Zwei-Liter-Triebwerk ist nach dem Boxer-Prinzip konstruiert und läuft deshalb sehr kultiviert. Aber leider wirkt der Motor mit seinen 110 kW/150 PS und bis zu 350 Newtonmeter im Zusammenspiel mit der stufenlosen Automatik ziemlich kraft- und saftlos.

Wenn er erst einmal in Fahrt ist, rollt man im Subaru ruhig und gelassen dahin. Aber beim Beschleunigen braucht man einen langen Atem, die von der Automatik in die Höhe getriebenen Drehzahlen sägen an den Nerven, und so richtig eilig darf man es bei einem Spitzentempo von 200 km/h auch nicht haben.

Lieber kraxeln als kurven

Da hilft es auch nicht, dass Subaru jetzt aus dem Rallye-Sportler WRX STi das sogenannte Torque Vectoring übernimmt und den Kombi damit noch schneller um die Kurven bringt. Denn Lust auf eine flotte Landpartie kommt bei dieser Motor-Getriebepaarung wirklich nicht auf. Das ist auch mit Blick auf den Verbrauch kein Schaden. Denn mit 6,1 Litern (CO2-Ausstoß 159 g/km) bereits auf dem Prüfstand und ohne Start-Stopp-System ist der Outback schon von Hause aus nicht gerade ein Vorbild an Sparsamkeit.

So sehr sich der Abenteurer auf den Alltag zwischen Neubausiedlung, Kindergarten und Büro eingestellt hat - er will kein Kurvenräuber oder Kilometerfresser sein, sondern ein kerniger Kraxler. So macht er zumindest abseits der Straße keine Kompromisse: Der voll variable Allradantrieb ist deshalb obligatorisch und die Elektronik-Regelung „X-Mode“ gibt es noch dazu. Auf Knopfdruck wird so die Steuerung von Motor, Getriebe, Kraftverteilung und Stabilitätssystem für Geländefahrten optimiert - und der Outback kommt weiter, als es der Naturschutz erlaubt.

Fazit: Eine gelungene Kreuzung

Vielleicht kommt man mit einem echten Geländewagen im Abseits tatsächlich noch ein bisschen weiter. Und ein gewöhnlicher Kombi mit normaler Straßenlage mag sparsamer, schneller und sportlicher sein. Doch als Praktiker mit erweitertem Aktionsradius bleibt der Outback eine gelungene Kreuzung. Mit dem aufgemöbelten Ambiente auf der einen und dem modernen Assistenzsystem auf der anderen Seite schafft er es vielleicht endlich aus der Nische. Denn in Feld, Wald und Wiese braucht es weder Klavierlack noch Kameraüberwachung.

Datenblatt:SubaruOutback2.0DSport

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke