Volvo V60: Die teure Art zu sparen
Düsseldorf. Den aktuellen V60 präsentierte Volvo 2010. Mit einer breiten Motorenpalette aus fünf Benzinern und vier Dieseln, die ein Leistungsspektrum zwischen 84 kW/115 PS bis 224 kW/304 PS abdecken.
Nun zieht unter das schicke Blechkleid in Gestalt des V60 Plug-in Hybrid modernste Antriebstechnik ein.
In dem 4,63 Meter langen Kombi arbeitet das erste Plug-in Diesel-Hybridsystem in einem Serien-Pkw. Wohl nicht zuletzt wegen seiner konkurrenzlosen Marktposition allerdings zu einem saftigen Preis von mindestens 58 710 Euro. Als Volvo V60 D6 AWD produzieren die Schweden das Modell in diesem Jahr in einer Auflage von 4 000 bis 6 000 Stück, die Auslieferung startet Ende Juni.
Den Part des Verbrennungsmotors im Hybridsystem übernimmt der bekannte 2,4-Liter-Turbodiesel mit 158 kW/215 PS Leistung und 440 Nm maximalem Drehmoment, der die Vorderräder antreibt. Hinzu kommt ein 50 kW/68 PS Hinterachs-Elektroantrieb mit 200 Nm maximalem Drehmoment, den ein Lithium-Ionen-Akku mit 11,2 kWh Kapazität mit Strom versorgt.
Volvo gibt eine maximale Leistung von 208 kW/283 PS an, die der Fahrer allerdings nur kurzzeitig abrufen kann. Das maximale Drehmoment liegt dementsprechend bei 640 Nm im „Power“-Modus, eine von drei Betriebsarten des V60 Plug-in. Daneben stehen der „Hybrid“ und „Pure“ Modus zur Wahl.
Der Hybridmodus ist auf ein effizientes Zusammenspiel von Diesel- und Elektromotor ausgelegt. Mit 1,8 Litern Diesel auf 100 Kilometern soll der Schwede dann auskommen. Der Bordcomputer zeigte nach der Probefahrt aber einen Verbrauch von 5,3 Litern an. Dafür ist aber zum großen Teil der hohe Spaßfaktor verantwortlich, die Verlockung, die volle Leistung des Fahrzeugs auszukosten.
Das Ansprechverhalten verändert sich je nach gewähltem Fahrprogramm. Im Power-Modus schaltet die Automatik beim Beschleunigen auch ohne Kickdown zurück und sorgt für einen kräftigen Schub. Außerdem kann der Fahrer den elektrischen „Pure“-Modus für bis zu 50 Kilometer lokal emissionsfreies Vorankommen wählen. Bei starkem Tritt aufs Gaspedal, das hier mehr Widerstand aufweist als in den beiden anderen Modi, springt der Dieselmotor an.
Die Schaltvorgänge der Sechsgang- Automatik sind kaum zu spüren, ebenso das Zuschalten des Dieselmotors. Im „Power-“ und „Hybrid“- Modus wird die Kraft auf alle vier Räder gebracht, was ein Steuergerät elektronisch regelt. Erkennt die Elektronik einen rutschigen Untergrund, springt die Allradfunktion unabhängig vom Fahrmodus an, per Knopfdruck lässt sie sich auch manuell zuschalten.
Das vergleichsweise mickrige Kofferraumvolumen von 305 Liter bis 1 126 Liter bei umgeklappter Rückbank ist der Karosserieform und der unter dem Kofferraumboden platzierten Batterie geschuldet. Die Ladekante ist angenehm niedrig. Schlecht ist allerdings die Übersichtlichkeit im V60, und das nicht nur nach hinten, wie bei dieser Karosserieform üblich, sondern auch nach vorne.
Schuld daran ist die schwarze Box hinter dem Rückspiegel, die die Sensoren und Kameras der Fahrassistenten beherbergt. Durch seinen drehmomentstarken Antrieb und das gute Fahrverhalten in Verbindung mit dem hochwertigen Innenraum macht der Volvo V60 Plug-in-Hybrid jede Menge Fahspaß ohne Reue.