Trotz Preissturz an den Zapfsäulen Sprit nicht auf Vorrat horten
München (dpa/tmn) - Der Preis für Rohöl sinkt immer weiter. Autofahrer freut das. Mancher Sparfuchs am Lenkrad überlegt nun vielleicht, bei diesen Preisen einen Vorrat anzulegen - für die Zeit, wenn der Preis wieder steigt.
Davon rät der Autoclub ADAC aber entschieden ab. Erstmal sei nicht abzusehen, dass die Preise in naher Zukunft schnell steigen, sagt Andreas Hölzel vom ADAC. „Sie werden eher auf dem Niveau bleiben.“ Oder sogar sinken, angesichts weiter sinkender Ölpreise. Der zweite Grund, der gegen das Horten spricht, sei die Sicherheit. „Wir raten davon ab, mit großen Mengen Benzin unterwegs zu sein“, sagt Hölzels ADAC-Kollege Johannes Boos. Mehr als zehn Liter sollte man nicht an Bord haben, sagt er. Der Kanister steht dann so weit wie möglich von den Personen im Auto entfernt - idealerweise im Kofferraum.
Vom Gesetz her wäre zwar einiges mehr möglich. In Privatfahrzeugen dürfen bis zu 240 Liter Sprit mitgeführt werden. Der muss sich dann auf mehrere, maximal 60 Liter fassende Kanister der DIN-Normen 7274 oder 16904 verteilen, sagt Boos. „Die DIN-Normen bedeuten, dass die Kanister dicht, fest verschließbar und bruchsicher sind.“
Allerdings kann der Lagerplatz das nächste Problem werden. Wie viel Kraftstoff etwa in Garagen stehen darf, regeln die Bundesländer ganz individuell. Beispiel Bayern: Dort dürfen in Kleingaragen bis zu 200 Liter Diesel und bis zu 20 Liter Benzin gelagert sein, sagt Boos mit Verweis auf die Garagen-/Stellplatzverordnung des Freistaats.
Wer nun Sprit in der Garage lagern will, sollte besonders bei Kunststoffkanistern aufpassen. „Diese sind nicht hundertprozentig luftdicht“, sagt Boss. So können sich die Kraftstoff-Eigenschaften verändern. Zudem bestehe Vergiftungsgefahr.
Bei Diesel zumindest lohnt sich eine längere Lagerung auch aus anderen Gründen nicht: Denn der Sprit sei nur wenige Monate haltbar, erklärt Boos. Anders Benzin: „Luftdicht gelagert zeigt das selbst nach 20 Jahren keine Veränderungen.“