Diesel oder Benziner? Der Ausstoß von Feinstaub je nach Motorart
Berlin (dpa/tmn) - Im Bezug auf Feinstaub sind besonders Dieselfahrzeuge in der Kritik. Wobei gerade moderne Benziner ein Problem mit dem Partikelausstoß haben können. Eine Übersicht:
Diesel: Moderne Selbstzünder stoßen im Vergleich zu älteren Motoren deutlich weniger schädliche Abgase aus. CO2-, aber auch Feinstaub-Emissionen konnten erfolgreich gesenkt werden. „Mit dem geregelten Partikelfilter hat der Dieselmotor kein Partikelproblem mehr“, sagt Michael Müller-Görnert vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Berlin. Um die Grenzwerte der für Neuwagen im Jahr 2006 in Kraft getretenen Abgasnorm Euro 5 einzuhalten, sei der Filter unumgänglich gewesen. Mit ihm sei es möglich, Feinstaub fast vollständig zu beseitigen. Anders liegt der Fall bei älteren Dieselfahrzeugen.
Benzin: Für Benziner waren Partikel und Feinstaub lange Zeit kein besonderes Problem. Seit Motoren nach Vorgaben der EU schrittweise immer weniger CO2 ausstoßen dürfen, greifen die Hersteller zu Maßnahmen, die den Verbrauch senken sollen. Das erreichen sie unter anderem durch feinste Direkteinspritzung des Treibstoffes. Der Nachteil: Gerade Motoren mit besonders vorbildlichem CO2-Ausstoß können ein Problem mit Feinstaub haben. „Teilweise bleibt der Treibstoff unverbrannt, viele kleine Partikel werden ausgestoßen“, sagt Müller-Görnert. Die Industrie hat bereits erste Partikelfilter für Benziner entwickelt, die in Serienfahrzeugen bislang nicht zum Einsatz kommen. „Das Problem ließe sich ohne großen Aufwand lösen“, so der VCD-Referent.
Gasantriebe: Autogas, kurz LPG, unterschreitet allein aufgrund seiner Eigenschaften geltende Grenzwerte bei der Feinstaubemission, so der Deutsche Verband Flüssiggas. Auch das kohlenstoffarme Erdgas hat in dieser Hinsicht positive Eigenschaften. „Beim Verbrennen von Erdgas entsteht praktisch kein Feinstaub“, sagt Michael Oppermann von der Initiative Zukunft Erdgas. Weil aber beim Betrieb auch Reste von Schmierölen mitverbrennen, bleibe ein minimaler Ausstoß.