Vereiste Fahrräder nicht im Heizungskeller auftauen
Göttingen (dpa/tmn) - Wer sein Fahrrad im Winter draußen stehen lässt, kennt den Anblick: Ein bizarr vereistes Gestell mit Schneemütze und eingefrorenem Schloss. Damit das Rad auch im Frühjahr noch fährt, sollte der Besitzer einiges bei der Wartung beachten.
Nach einer Fahrt durch den Schnee sollten Radler ihr Bike nicht im warmen Hausflur oder Heizungskeller abstellen. „Der große Temperaturunterschied kann dem Fahrrad schaden“, warnt der Radexperte Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad (pd-f). Kondenswasser könne sich etwa im Tretlager oder dem Nabendynamo bilden und anschließend nicht mehr abfließen. Besser sollte das Rad draußen unter einem Dach oder in einer Garage abgestellt werden.
„Das schlimmste Szenario ist ein mit Eis überzogenes Rad“, sagt Fehlau. Als Schutz während der kalten Tage empfiehlt er, zunächst Schnee und Eis so gründlich wie möglich zu entfernen. Dreck und Streusalz könnten mit einem Besen abgebürstet werden. Anschließend lasse sich das Fahrrad mit einem Pflegespray behandeln.
Fachleute vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) empfehlen außerdem, die Brems- und Schaltzüge zu fetten. Das verhindert, dass Wasser in die Kabel eindringt, der Innenzug festfriert und Bremse und Gangschaltung nicht mehr funktionieren.
Mit den Tricks könne ein Rad auch eine kalte Nacht draußen gut überstehen. Als Vorsichtsmaßnahme rät Fehlau, ein Enteisungsspray parat zu haben. Falls am nächsten Morgen doch beispielsweise die Bremszüge oder die Gangschaltung eingefroren sind, ließen sie sich mit dem Spay enteisen. Auch ein festgefrorener Schließzylinder im Fahrradschloss lässt sich laut ADFC leicht mit Enteiser wieder fit machen.