VW Beetle Cabrio: Warten auf die Sommerbrise
Berlin (dpa-infocom) - Bei schmuddligem Winterwetter macht die Vorstellung des neuen Beetle Cabrio Lust auf Frühlingssonne und Frischluft. Dass dieser Volkswagen vor allem Platz nach oben bietet, wird Faltdach-Fans kaum schrecken.
Rechtzeitig zu Frühjahrsbeginn kommt der Cabrio-Käfer Ende Februar in den Handel. Für einen Aufschlag von 4000 gibt's also den flinken Käfer mit Open-Air-Aussicht. - mindestens 21 350 Euro kostet der offene Viersitzer.
Frischluft in Rekordzeit
Für das Gefühl von Freiheit und Highway Number One braucht es erfreulicherweise keinen Zwischenstopp, Stadttempo 50 reicht der elektrischen Faltfunktion. Dann surrt das Stoffdach mit einem Druck auf den Verdeckschalter nach hinten in den Kofferraum. Neun Sekunden dauert der Striptease - so fix macht das dem Käfer in dieser Klasse keiner nach. So schnell sich das Verdeck bewegt und so elegant der Beetle damit auch geschlossen noch aussieht, so miserabel ist allerdings die Montage der Persenning, die man beim offenen Auto über das Verdeckpaket spannt: So mancher Fingernagel wird beim Einhaken und Festklemmen riskiert.
Platz ist vor allem oben
Aber im Kofferraum möchte man die Hülle auch nicht lassen. Denn erstens steht dem Beetle sein dick ausgepolsterter Stehkragen ausgezeichnet. Und zweitens ist die Lederpelle so sperrig, dass sonst von den ohnehin nur 225 Litern Transportvolumen gefühlt noch einmal die Hälfte verloren geht. Das Platzangebot ist auch sonst ein wunder Punkt an der Spaßfahrer-Alternative zum Golf. Denn nicht nur für die Koffer, sondern auch für die Kinder wird es eng im Beetle. Vorne sitzt man klasse und hat jede Menge Bein- und ausreichend Schulterfreiheit. Aber hinten müssen sich alle Mitfahrer jenseits des Kindergartenalters schon ziemlich zusammenkauern, damit sie auf die Rückbank passen. Allerdings ist das ein grundsätzliches Beetle-Problem. Leichter immerhin als mit festem Dach gelingt der Ein- und Ausstieg beim Cabrio mit eingefalteter Stoffmütze.
Zugegeben: Niemand kauft ein Cabrio wegen seines Stauraums. Der Luxus besteht im Frischluft-Faktor, im Urlaubsgefühl, wenn das Wetter sonnig, der Himmel blau, das Cabrio offen und die Straße frei ist. Dann stiehlt der Enkel des Käfers auch teuren Cabrios die Schau und verbreitet gute Laune.
Motoren von 105 bis 200 PS
Dieses Vergnügen ist weder eine Frage des Vermögens, noch eine Sache der Motorleistung. Denn der Spaß kommt weniger vom Fahren als vom Sehen und Gesehenwerden. Aber so günstig und vernünftig das Beetle Cabrio mit seinem 77 kW/105 PS starken Benziner im Basismodell auch sein mag - nach oben ist reichlich Luft. So markiert im Programm mit insgesamt drei Benzinern und zwei Dieseln der 2,0 Liter große Turbo-Benziner aus dem Golf GTI mit einem Preis von mindestens 29 400 Euro und 147 kW/200 PS das andere Extrem.
Dieser Motor ist schön drehfreudig und bringt den Beetle mit bis zu 180 Newtonmeter Drehmoment flott in Fahrt. Während ein Kunstgriff der Ingenieure im Auspuff fast das Knattern der alten Boxermotoren simuliert, schafft es der Beetle in 7,6 Sekunden auf Tempo 100 und danach zügig weiter auf bis zu 223 km/h. Zusammen mit dem strammen Fahrwerk und der direkten Lenkung fühlt er sich dabei mehr nach Kugelblitz an als nach Knutschkugel an.
Fazit: Sehnsucht nach dem nächsten Sommer
Der Beetle Cabrio ist eine runde Sache. Er sieht deutlich besser aus als das Vorgängermodell und gewinnt auch den Vergleich mit dem geschlossenen Auto. Das Verdeck ist klasse, die Preisgestaltung moderat und das Fahrgefühl vorbildlich. Fragt sich nur: Wann wird's endlich wieder Sommer?