XF Sportbrake: Jaguar mit Rucksack
Mit dem XF Sportbrake gibt es wieder einen Kombi von den Briten - ab 48 550 Euro.
Düsseldorf. Für Jaguar, nun unter dem Dach des indischen Tata- Konzerns, ist das Angebot eines Kombis wie das des neuen XF Sportbrake heute längst kein Experiment mehr, eher eine logische Fortsetzung. Bereits mit dem X-Type, eine Mittelklasse-Limousine auf Basis des Ford Mondeo, brachte Jaguar mit dem X Type Estate (ab 2004) einen Kombi auf den Markt, den es zunächst nur mit Allradantrieb gab.
Der XF als Kombi ist und bleibt ein echter Jaguar, auch wenn für die britische Automarke vor Jahren ein Dieselmotor und ein Kombi undenkbar gewesen wären. Mit dem neuen XF Sportbrake passt sich Jaguar dem Kundengeschmack an. Der Aufpreis gegenüber der Limousine beträgt für den XF Sportbrake 2 650 Euro.
Im Gegensatz zum ersten Kombi-Kapitel aus dem Hause Jaguar wird es den XF Sportbrake nicht mit Allradantrieb geben, auch wenn der ab Modelljahr 2013 erstmals in der XF Limousine in Kombination mit dem neuen 3,0-Liter V6-Kompressor (340 PS/250 kW) angeboten wird. Der Allradantrieb bleibt der Limousine vorbehalten.
Die weit öffnende Heckklappe mit der niedrigen Ladekante macht den Weg für ein stattliches Ladevolumen frei, wohlgemerkt der XF Sportbrake ist nicht in erster Linie als Lademeister konzipiert, sondern ein trendbewusster Kombi im Stile eines Audi A6 Avant und BMW 5er Touring. Ein Laderaumvolumen von maximal 1 675 Liter, eine Länge von knapp zwei Meter und einer Breite von gut einem Meter bietet Flexibilität.
Klar ist, dass sich der mit feinem Teppich ausgekleidete Heckbereich nicht unbedingt für den Transport von Werkzeugkisten anbietet. Dass sich die Rücksitzbank im Verhältnis 60:40 getrennt umklappen lässt, ist in dieser Klasse Standard. Sie sind vom Heck aus per Zugsystem mit einem Hebel klappbar. Nicht ganz zum hochwertigen Auftritt des Jaguar Kombis passt die einfache und qualitativ enttäuschende Gepäckraumabdeckung — zudem fehlt ein Gepäcknetz.
Gegenüber der XF Limousine können sich die Passagiere im Fond des Kombis über ein Plus an fünf Zentimeter mehr Kopffreiheit freuen. Und dem Fahrkomfort sowie der Fahrsicherheit förderlich ist die serienmäßige automatische Niveauregulierung, die auch bei voller Beladung eine waagerechte Position der XFKarosserie garantiert.
Natürlich kann Jaguar als Option eine Anhängerkupplung montieren, bei der automatisch die Anhängerspurstabilität mit geliefert wird. Sie erkennt mit Hilfe der ESP-Sensoren Schlingerbewegungen des Anhängers und unterbindet sie durch gezielte kurze Bremseingriffe am Zugwagen. An den Haken dürfen beim XF Sportbrake 1 850 Kilogramm.
Für entsprechende Zugkraft sorgen drei Dieselmotoren. Schon der 2,2-Liter Vierzylinder mit 200 PS (147 kW) ist ein munterer Antrieb, der mit seinem Drehmoment von 450 Nm den Edellaster flott bewegt. Wer dagegen etwas gepflegter unterwegs sein will, der muss auf den 3,0-Liter V6 Diesel zurückgreifen.
Hier sind die dieseltypischen Motorgeräusche wesentlich zurückhaltender. Der V6 ist wahlweise mit 240 PS (177 kW) oder 275 PS (202 kW) lieferbar. Alle drei Motoren sind mit der angenehm schaltenden Achtstufen-Automatik kombiniert. Die Schaltwippen am Lenkrad ermöglichen zwar den manuellen Eingriff in die Auswahl der Gänge durch den Fahrer, sind aber eigentlich überflüssig.