Weg von der Vernunft - Hyundai und Kia werden sportlich
Frankfurt/Main (dpa/tmn) — Bislang haben die koreanischen Hersteller den Markt vor allem mit vernunftorientierten Modellen bedient. Doch künftig wollen sich die Schwestermarken Hyundai und Kia stärker von der sportlichen Seite zeigen.
„Wir versprechen den Kunden künftig mehr Nervenkitzel und Emotionen“, sagte der im Frühjahr von der BMW M GmbH abgeworbene Entwicklungschef Albert Biermann dem dpa-Themendienst auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt am Main (noch bis 27. September). Bei Hyundai hebt er dafür eine eigene Submarke aus der Taufe, die ähnliche Freiheiten genießt wie AMG bei Mercedes oder M bei BMW - und sich auch auf der Rennstrecke behaupten soll.
Sie heißt N Performance, wobei der Name Bezug auf den Nürburgring als wichtigste Teststrecke nimmt. Wie weit die neue Marke gehen kann, zeigen die Koreaner in Frankfurt mit der Studie RM15. Sie hat mit ihrer Basis, dem Hyundai Veloster, nur noch das Format gemein. Denn vom Serienmodell unterscheidet die Studie nicht nur der auf 221 kW/300 PS getunte Zweiliter-Turbo-Benziner und die schnittige Karosserie, sondern auch das Mittelmotor-Konzept mit Heckantrieb.
Ganz so groß sind die Freiheiten bei der Schwestermarke Kia laut Biermann nicht. Dort beschränkt sich das Performance-Engagement auf eine betont sportliche Ausstattungsvariante, wie sie jetzt als GT-Line auch bei der gerade vorgestellten Neuauflage des Geländewagens Sportage zu sehen ist. Außerdem gibt es für ausgewählte Baureihen designierte GT-Modelle mit mehr Leistung. Nach dem kompakten Ceed profitiert davon als nächstes die gerade erneuerte Mittelklasse-Limousine Optima. Sie steht auf der Messe auch als Optima-GT-Prototyp mit rund 184 kW/250 PS. Mit rund 50 Prozent mehr Leistung als im stärksten Serienmodell ermöglicht das einen Sprintwert von 7,4 Sekunden und ein Spitzentempo von 240 km/h.