Wolfgang Porsche: Sportwagenfahren muss Spaß machen
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Sein Großvater gründete Porsche und legte den Grundstein für einen weltweiten Inbegriff der Sportwagenkultur. Enkel Wolfgang Porsche führt heute den Porsche-Aufsichtsrat.
Im Interview äußert sich der 72-Jährige zu kleineren Motoren und erklärt zum Auftakt der IAA (Publikumstage 17. bis 27. September), warum bei Porsche das Steuer wohl auch künftig in die Hand gehört.
Herr Porsche, die Autobauer schrumpfen ihre Motoren. Ist künftig auch ein Porsche 911 mit Vier- statt Sechszylinder denkbar?
Wolfgang Porsche: Das müssen Sie die Entscheider fragen, ich bin ja nur der Aufsichtsratsvorsitzende und kein Techniker. Aber wenn es nötig sein sollte, wird Porsche mit Sicherheit auch diese Themen angehen.
Welche generellen Konstanten hat ein Porsche denn?
Porsche: Sportwagenfahren muss Spaß machen. Wenn ich einen Porsche fahre, dann geht es ja nicht nur um die Geschwindigkeit, sondern um das sportliche Fahren, um Leistung, um die Überholmöglichkeit. Wir werden uns immer bemühen, dem Kunden etwas zu geben, was ihm auch Freude macht.
Derzeit redet die Branche über viele Autopilotfunktionen. Porsche-Fahrer aber geben wohl das Steuer eher ungern aus der Hand?
Porsche: Ich glaube nicht, dass alle Leute sich nunmehr nur noch ins Auto setzen und sich fahren lassen werden. Ich kann mir das für mich nicht vorstellen, denn ich muss immer die Leute ausschimpfen, wenn ich einmal gefahren werde, weil ich nie zufrieden bin. Porsche fahren muss immer Vergnügen und Freude machen - und das hat man am besten selbst in der Hand.
Dann nutzen Sie also auch gerne die Option, beim Porsche im Innenraum akustisch mehr Auspuffgeräusche zuzuschalten?
Porsche: Also, ich gebe zu: Diesen lauteren Auspuff, den schalten nur meine Kinder ein. Ich schalte den immer aus, weil ich merke, ich habe auch so genug Leistung.