Kreis Mettmann. Unitas Haan trifft auf ein Abwehrbollwerk
Kreis Mettmann. · Der Spitzenreiter der Handball-Oberliga empfängt die zweite Mannschaft des Bergischen HC. In Mettmann kommt es dagegen zum Derby zwischen ME-Sport und dem TV Angermund.
Kai Müller wäre es recht, wenn die Haaner Handball-Fams am Samstag (19.30 Uhr) die WM-Euphorie in die Halle an der Adlerstraße tragen. „Ich würde mich schon freuen, wenn wir vor einer vollen Tribüne spielen könnten“, sagt der Unitas-Trainer, wohl wissend: Eine Top-Kulisse beflügelt seine Mannschaft – das hat schon das Lokalduell gegen Mettmann-Sport gezeigt. Nun kommt es für die Haaner in eigener Halle zu einem weiteren Derby. Denn der Bergische HC II gibt seine Visitenkarte in der Gartenstadt ab. Eine Partie, die nur auf den ersten Blick einen klaren Favoriten hat, liegen die Gäste doch aktuell auf dem achten Tabellenplatz und treten beim Oberliga-Spitzenreiter an.
Papier ist jedoch geduldig und deshalb warnt Müller in bewährter Manier, den Kontrahenten zu unterschätzen. „Das wird eine interessante Aufgabe und schwierig ist sie auch“, stellt er fest. Zwar setzte sich seine Mannschaft im Hinspiel mit 26:20 durch, aber von einem klaren Erfolg mag der Haaner Coach nicht sprechen. „Bis zur 52. Minute war das ziemlich knapp“, erinnert er sich an eine hart umkämpfte Begegnung, in der die Unitas-Handballer zwar von Beginn an den Ton angaben, es aber nicht schafften, die Panther wirklich abzuschütteln. Acht Minuten vor dem Ende hatten die Bergischen noch mit 19:21 Tuchfühlung. Dann setzten sich die Haaner auf 24:20 (56.) ab, ehe Pascal Schusdzarra mit zwei Toren zum 26:20 den Sieg endgültig in trockene Tücher brachte.
„Das war ein langer Weg bis dahin“, betont Kai Müller – und rechnet auch diesmal mit harter Gegenwehr. Gleichwohl will der Tabellenführer erneut den längeren Atem haben. Ein schwieriges Unterfangen gegen eine junge Truppe, die aufs Tempo drückt und „bis in die Schlussphase nicht nachlässt“. Für Müller ist klar: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht unnötig in die Bredouille geraten.“ Zugleich ist der 44-Jährige voll des Lobes für sein Gegenüber Mirko Bernau: „Er bereitet seine Mannschaft für jedes Spiel und jeden Gegner dezidiert vor. Sein Team hat eine hohe Spieldisziplin und zeigt eine große Qualität im Pass- und im Umschaltspiel.“ Müller weiß aber auch um die defensiven Vorzüge der Bergischen: „Sie haben eine flexible Abwehr, auch wenn der Standard eine 6:0-Formation ist – Mirko lässt sich aber gerne mal etwas einfallen.“
Auch in personeller Hinsicht seien die Gäste für Überraschungen gut. „Alles in allem ist das eine Wundertüte, aber man muss es nehmen, wie es kommt“, sagt Kai Müller in der ihm eigenen Gelassenheit. Dabei würde es den Unitas-Trainer auch nicht überraschen, wenn BHC-Coach Bernau in Haan selbst das Trikot überstreift. Zumindest sammelte er vergangenen Samstag schon etwas Spielpraxis, als er in der Drittvertretung der Bergischen auflief und zwei Tore zum 27:23-Erfolg über die HSG/Velbert Heiligenhaus beitrug.