Handball Unitas beendet Mettmanner Serie

Kreis Mettmann. · In der Oberliga übernahmen die Haaner Handballer die Spitzenposition der Kreisstädter. Der TV Angermund kassierte eine unerwartete Pleite. Die SGL II fuhr wichtige Punkte ein.

Unitas-Akteur Lennard Austrup (M.) nutzte gegen Mettmanns Paul d’Avoine (r.) seinen Größenvorteil aus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Stimmung in der Halle an der Adlerstraße war prächtig. Rund 450 Zuschauer kamen zum Spitzenduell der Handball-Oberliga – und sie sahen eine emotionale Begegnung, in der allerdings früh die Richtung zu erkennen war. Dass Verfolger Unitas am Ende mit dem 34:22-Sieg einen überaus deutlichen Erfolg einfuhr – damit war nicht wirklich zu rechnen. Entsprechend frustriert ging das Team des gestürzten Spitzenreiters ME-Sport vom Feld. Und Jürgen Tiedermann war angesichts der Abfuhr zu keinem ausführlichen Kommentar zu bewegen. „Ich stelle mich vor meine Mannschaft und nehme das auf meine Kappe“, sagte der Mettmanner Trainer kurz und bündig. Und fügte dann hinzu: „Das muss ich erst einmal verdauen.“

Beim Stande von 5:2 für die Unitas gaben sich die Mettmanner noch nicht geschlagen, viel mehr war das Lokalduell in dieser Phase hart umkämpft. Als Die Hausherren den Vorsprung auf 12:5 (17.) ausbauten, beantragte Jürgen Tiedermann seine erste Auszeit. Viel Änderung bewirkte seine Anpsrache aber nicht, denn die Unitas-Handballer spielten auch in der Folge hochkonzentriert auf. Kai Müller lobte später „die Spieldisziplin“ seiner Mannschaft, die ein Eckpfeiler für den wichtigen Erfolg war. „Jeder hat seine Stärken eingebracht und nicht irgendwelchen Firlefanz gemacht“, stellte der Haaner Trainer gut gelaunt fest.

Die Gastgeber drückten weiter aufs Tempo die zweite Trumpfkarte in ihrem Spiel. Weil seine Mannschaft auch in den nächsten zehn Minuten kein Bein auf den Boden bekam, hatte Tiedermann erneut Gesprächsbedarf – seine Worte fanden jedoch danach offenbar kein Gehör und die Unitas behielt in beeindruckender Weise die Oberhand. Obendrein gab’s für Tiedermann zur Pause noch eine Verwarnung durch das Schiedsrichtergespann.

Nach dem Seitenwechsel verkürzte Paul d’Avoine für Mettmann auf 15:19 (36.). Weil der Haaner Vorsprung für seinen Geschmack zu sehr schrumpfte, stellte Kai Müller seine Truppe in einer Auszeit neu ein – mit dem 20:15 (38.) war der Aufwärtstrend der Mettmanner endgültig gestoppt. Auch nach dem 22:15 (39.) blieb die Unitas konzentriert. „Wir wussten, dass wir das Derby gewinnen können. Dass wir das aber in dieser Deutlichkeit und mit dieser Dominanz tun – damit war nicht zu rechnen“, war offenbar auch Coach Müller von der Vorstellung seines Teams überrascht. Letztlich nannte er die starke Deckung als dritten wichtigen Erfolgsfaktor. Und weil die HG Remscheid einen Tag später beim LTV Wuppertal patzte, führen die Haaner wieder die Tabelle an.bs

TV Angermund patzt gegen das Schlusslicht SV Neukirchen

Der TV Angermund kam mit seiner deutlichen Favoritenrolle im Oberliga-Heimspiel gegen das Kellerkind SV Neukirchen zu keinem Zeitpunkt klar und verlor 29:30 (15:16). Die Gäste aus Moers, die ihre letzten fünf Spiele alle deutlich abgaben, befreiten sich dadurch etwas aus ihrer prekären Lage und der TVA kommt in dieser Spielzeit wegen seiner Unbeständigkeit einfach nicht an die oberen Mannschaften heran.

In der Regel lag Neukirchen in Führung. Patrik Ranftler, bester Akteur der Hausherren, glich zum 21:21 (41.) und 25:25 (48.) aus, da hofften die Blau-Weißen, endlich auf die Siegerstraße zu gelangen. Denn nun hatten sie ihre stärkste Phase und es gelang eine Führung durch Florian Hasselbach zum 26:25 (50.).

Es ging hin und her, Timo Kohl warf zum 29:29 ein, aber selbst dies stärkte den TVA nicht. Er musste das 29:30 durch den wurfsicheren Andre Brehmer hinnehmen und war in den letzten 84 Sekunden einfach zu unkonzentriert. Die Punkte blieben bei den Gästen. „Wir haben ein schwaches Spiel gemacht“, stellte Trainer Uli Richter klar. „Es zeichnete sich aber im Vorfeld schon irgendwie ab. Wir konnten nicht richtig trainieren, weil bei einigen der Beruf Vorgang hatte, andere wurden von der Grippe geplagt. Und so war unser Spiel fehlerhaft, 60 Minuten lang. Neukirchen war ebenfalls nicht gut, kämpfte aber wacker und auch so kann man letztlich ein Spiel ­gewinnen.“wm

Die SG Langenfeld II setzt sich
von den Abstiegsrängen ab

Die Handballer der SG Langenfeld II arbeiten an einer schönen Bescherung, und mit dem 27:25 (15:11) beim Letzten TV Aldekerk II hat der Oberliga-Aufsteiger die Distanz zu den Abstiegsplätzen ausgebaut. „Diese Punkte sind ganz wichtig“, sagte Trainer Alexander Klimke. Langenfeld beherrschte die Partie lange sehr sicher und führte vorübergehend mit sieben Treffern Differenz – 15:8 (26.), 20:13 (40.). 21:14 (44.). Ab der Mitte der zweiten Hälfte kämpften sich die Hausherren allerdings immer weiter heran und brachten die Gäste plötzlich wieder ins Wanken – 25:24 (59.). „Da kam noch mal Unruhe rein“, stellte Klimke fest, „das Spiel hätte nicht länger als 60 Minuten dauern dürfen.“

Der Coach kritisisierte besonders das mangelhafte Abschlussverhalten: „Da haben wir keine guten Lösungen gefunden – und das konnte Aldekerk ausnutzen. Es war sicher auch eine Kraftfrage.“ Vorher sei bei einigen Spielern schließlich krankheitsbedingt unsicher gewesen, ob sie überhaupt antreten können. Die Devise für die kommenden Wochen ist klar: Zurücklehnen ist verboten.mol-