Nach der Netztrennung in Mettmann Anwohner der Oberstadt zählen Fahrzeuge in ihren Straßen
Mettmann. · Besonders der morgendliche Verkehr hat enorm zugenommen.
Das Ergebnis der Verkehrszählung von Anwohnern in der Lutterbecker Straße und Eichstraße vom 15. November liegt jetzt vor. Wie Anwohnerin Corinna Jungblut mitteilt, war der Standort identisch mit dem Punkt des Verkehrs-entwicklungsplanes (VEP) bei der Knotenstromzählung am 28. April 2016. Gezählt wurde am Morgen, Mittag und am Nachmittag, jeweils für eine Stunde. Zur eigenen Selbstkontrolle hatten die Anwohner bereits am 20. September 2018 eine Zählung vorgenommen. Beide Ergebnisse seien identisch.
Verkehrsentwicklungsplan arbeitet mit fragwürdigen Zahlen
Primäres Ziel sei es gewesen, die Anzahl der Kraftfahrzeuge pro Stunde in Abhängigkeit der Tageszeit zu bestimmen, da der Eindruck bestand, dass der morgendliche Verkehr höher ist, als der Verkehr am Nachmittag. Des Weiteren sollten die Werte des VEP zu den beiden Straßen hinterfragt werden. Erklärung: Der VEP ist für eine Gesamtbetrachtung der Stadt Mettmann ausgelegt worden. Dabei wurde festgelegt, dass nur der Nachmittagsverkehr der Straßen die Basis der Betrachtung des Stadtgebietes ist. Da es sich bei der Lutterbecker- und Eichstraße um Einbahnstraßen handelt, ist es bei großen tageszeitlichen Unterschieden irreführend, wenn nur ein Wert (hier der des Nachmittags) einbezogen wird. Der Eindruck der Anwohner hat sich mit den Zählungen bestätigt: Der morgendliche Verkehr ist um 30 Prozent höher, als der am Nachmittag.
Und: Die im VEP ausgewiesenen Zahlen für die beiden Straßen sind geringer als die am 15. November gezählten. Berücksichtigt man, dass zum Zeitpunkt der VEP-Zählung nur die Schwarzbachstraße gesperrt war, die Johannes-Flintrop-Straße offen war, und heute die Netztrennung vorliegt, passen die neuen Zahlen in ihrer Größenordnung zu einander.
Anwohner halten die Straßen für die Verkehrsmenge ungeeignet
Die Anwohner, so Jungblut, sind überzeugt, dass die Straßen für diese Verkehrsmenge nicht geeignet seien. Auch seien 5000 Fahrzeuge pro Tag auf der Eichstraße deutlich zu viel. Die Anwohner können nicht verstehen, dass die Verkehrsmenge von 9000 Fahrzeugen pro Tag einerseits auf der Breite Straße als inakzeptabel für die Bewohner, in Bezug auf Lärm- und Luftbelastung gesehen wird, anderseits von den Bewohnern in der Oberstadt toleriert werden soll.
Jungblut: „Es wurde viel Geld für den Umbau der Breite- und Johannes-Flintrop-Straße ausgegeben, ohne die Folgen zu berücksichtigen, geschweige denn darüber nachzudenken. Seit 2015 wurde angemahnt, dass, bei einer Entscheidung für die Netztrennung, ein Konzept erstellt werden muss, was mit dem verdrängten Verkehr geschehen soll. Diese Mahnung wurde bis heute ignoriert.“ Auf allen betroffenen Straßen, nicht nur auf der Lutterbecker- und Eichstraße, ruft dies Unverständnis hervor.
Den Eindruck, dass die Betroffenen mit Versprechungen bis zur Fertigstellung der Netztrennung hingehalten wurden, können sie nunmehr als Faktum bezeichnen.