Bessere Luft erfordert Einsatz
zu: Reaktion auf einen Leserbrief von Joachim Gilsbach zum Bürgerticket
Sehr geehrter Herr Gilsbach!
In Ihrem Leserbrief vom 3. Juni 2019 stellen Sie die Frage, warum der Wuppertaler 600 Euro für verbesserte Luft zahlen soll. Das finde ich in hohem Maße zynisch! Ich möchte Ihnen daraufhin die Frage stellen, was Ihnen denn bessere Luft wert ist?
Bessere Luft erfordert von jedem von uns einen Beitrag. Hier haben wir sicherlich noch nicht genug für den Klimaschutz geleistet, sonst hätten wir nicht die bekannten Probleme. Die Kosten einer verbesserten Lebensqualität durch bessere Luft ist nicht so einfach durch die vordergründigen betriebswirtschaftlichen Kosten von 60 Euro zu bemessen. Nur unter Berücksichtigung aller damit korrelierenden ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkte und möglichen mittelfristig entstehenden Schäden, die wir als Gesellschaft gemeinsam – spätestens unsere Kinder – in der näheren Zukunft begleichen müssen, kann annähernd eine entsprechende Rechnung aufgestellt werden.
Hier ist der ÖPNV, der zukünftig von möglichst noch viel mehr Bürgern unterstützt und genutzt wird, dem Individualverkehr durch die Nutzung des privaten PKW in vielen Belangen deutlich überlegen. Nur bei erhöhter Nutzung des ÖPNV besteht die Möglichkeit, dass der Linienverkehr nicht wie zuletzt eingeschränkt, sondern ebenso wie die Taktung durch die WSW für uns alle verbessert wird. Im Gegensatz zu Ihnen glaube ich nicht, dass „wir schon genug Beiträge für den Klimaschutz“ leisten. Die Einführung des Bürgertickets und der gleichzeitige Ausbau des ÖPNV wäre als Alternative zum Individualverkehr im Privat-PKW ein wesentlicher Schritt für den Klimaschutz in unserer Stadt. Hier würde ich von jedem ein höheres Maß an Solidarität für die große gemeinsame Sache erwarten. Ich möchte auf jeden Fall Herrn Kirschbaum und alle anderen an der Entwicklung dieses innovativen Projekts „Bürgerticket“ Beteiligten unterstützen. Wenn Sie jedoch mit dem Betrag eine besonders hohe Rendite beziehungsweise Dividende erzielen möchten, sollten Sie vielleicht eher einmal mit Ihrem Bankberater über Spekulationsgeschäfte sprechen.
Michael Zollenberg, per Mail