Cronenberg. Cronenberg entwirft seine neue Ortsmitte

Cronenberg. · Heimatverein und Gemeinde wollen den Vorplatz der reformierten Kirche für 200 000 Euro ausbauen.

Bürgervereinsvorsitzender Rolf Tesche (l.) möchte aus dem Parkplatz einen Platz für alle machen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Cronenberger sind bei den Bemühungen um eine neue Ortsmitte auf der Zielgeraden. Ende des Jahres wollen die ehrenamtlichen Kümmerer des Heimat- und Bürgervereins sowie der evangelisch-reformierten Gemeinde in Cronenberg mit den Umbauarbeiten des Hinterhofes zwischen der reformierten Kirche und dem TiC-Theater zu einem multifunktionalen Platz beginnen.

„Nach einer groben Kostenschätzung werden wir dafür 200 000 Euro benötigen“, sagte Rolf Tesche, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins, am Dienstag bei einer öffentlichen Vorstellung des Projekts. Einen Grundstock von 30 000 Euro habe der Verein unter anderem aus einer Erbschaft schon zusammen. Für den Rest gebe es teilweise schon Zusagen. Tesche ließ keinen Zweifel daran, dass er an die Umsetzung des Projekts fest glaubt: „Wir fangen auf jeden Fall mit dem Bau an.“ Der neue Platz soll für Stadtfeste, Märkte und als Stadtteiltreff genutzt werden können. Tesche wünscht sich auch Bänke für die älteren Semester und einen Standplatz für eine mögliche Bühne.

Die neuen Pflastersteine für den Platz sind auch schon da - Cronenberger helfen Cronenbergern. Die Steine stammen nämlich ursprünglich aus Düsseldorf-Reisholz und lagerten eine ganze Zeit lang bei Dirk Bömer, der damals beruflich in den Abbau involviert war. „Für kleines Geld“ wurden die Pflastersteine bereits angeliefert.

Die Stadt übernahm die
Planung kostenfrei

Auch die Stadt ist am Projekt beteiligt, wie Tesche lobend hervorhebt. „Wir haben den Hilferuf aus Cronenberg gehört“, sagt Frank Zlotorzenski vom städtischen Grünflächenamt. Die Planung für den neuen Platz, der sogar demnächst noch ein Stück weiter in den heutigen Garten ragen soll, auf dem die Konfirmandenbäume stehen, hat die Stadt gratis für die Cronenberger übernommen. Zlotorzenski sagt: „Dieser Platz ist eine super Idee. Ich hoffe, dass die Finanzierung klappt.“

Entscheidend für die Realisierung des Platzes ist die Tatsache, dass die Kirche nun endlich das Nebengebäude abreißen kann, das wegen der Toiletten und der Umkleideräume bei Hochzeiten und Konzerten eine wichtige Funktion hat. Doch dafür konnte die Gemeinde ab 1. Juli die Räume an der Solinger Straße 4 anmieten, die bisher von der Huk-Coburg-Versicherung genutzt wurden. Anke Borchardt, Vorsitzende des Presbyteriums ist froh, dass der in die Jahre gekommene Bau endlich die Blickbeziehungen von Straße zum Kirchplatz freigibt. „Das Haus ist ja kein Schmuckstück“, sagt sie. Der Abriss soll im Herbst beginnen.

Rolf Tesche hat als Ziel für die Einweihung des neuen Platzes das Jahr 2021 anvisiert. „Dann macht die Kirche ihre 250-Jahr-Feier. Das wäre doch schön, wenn wir das auf dem neuen Platz feiern könnten“, sagt der Vereinsvorsitzende, der selber einräumt, dass das eine sportliche Planung ist.

Dann sucht der evangelische Pfarrer Quinton Ceasar eigentlich nur noch jemanden, der die riesigen Krippenfiguren bei sich aufnehmen kann, die derzeit in dem abrissreifen Nebengebäude lagern. Ein paar Hürden gilt es noch zu meistern, doch die Cronenberger haben bereits mit dem Umbau des Hans-Otto-Bilstein-Platzes bewiesen, was sie alles in Eigenregie auf die Beine stellen können.