Langerfeld Lehrer-Kabarett eröffnet Forum Langerfeld
Langerfeld. · Die ehemalige Schulhalle ist jetzt Stadtteilzentrum. 500 Gäste passen hinein.
Der 600-Quadratmeter-Saal des Forums Langerfeld hatte natürlich eine Eröffnungsfeier verdient. Um die mit neuester Ton- und Lichttechnik ausgestattete Bühne zu eröffnen, hatte die Gesamtschule Langerfeld „Die Daktiker“ eingeladen. Der Name steht für das dienstälteste Lehrer-Kabarett Deutschlands, deren Mitglieder seit drei Jahrzehnten auf der Bühne stehen und werktags an Gymnasium, Gesamt- und Förderschule unterrichten.
Von der Turnhalle zum Stadtteilzentrum
Zum Bühnenprogramm „Einer geht noch“ kamen Jung und Alt, aktive und ehemalige Lehrer. Ein besonderer Gast war Architekt Ulrich Frantz, der aus der Schulturnhalle ein multifunktionales Stadtteilzentrum gemacht hat – mit dem Saal für 500 Personen, Catering-Küche und weiteren Räumlichkeiten. „Herr Frantz hat auf jeden Fall einen Applaus verdient“, sagte Schulleiter Claus Baermann. Die Umgestaltung sei ihm „sehr gut gelungen“.
Gekommen waren auch Mitarbeiter des Sozialdienstes katholischer Frauen, der auf 160 Quadratmetern seine Gruppen- und Büroräume im Forum eingerichtet hat. Als ehrenamtlicher „Lotse“ stellte sich Hans-Joachim Jätschmann vor. Im Langerfelder Stadtteiltreff berät er Menschen aus vielen Nationen – wie Syrien und Irak. „Wir helfen beim Ausfüllen von Formularen, begleiten die Leute zum Amt, rufen für sie bei den Stadtwerken an.“
Auch „Die Daktiker“ feierten auf der Bühne. Am fiktiven Traditionsgymnasium Adolphinum standen Festreden und Sektempfang an. Doch bevor es losging, erinnerte sich das Kollegium – mehr oder weniger wehmütig – an die Highlights des Schuldienstes. In wechselnden Rollen trafen Andreas Boxhammer und Brigitte Lämbgen beim Elternsprechtag aufeinander, der sich wegen diverser Missverständnisse zum „Großkampftag“ entwickelte.
Als anti-autoritärer Lehrer hatte Hermann-Josef Skutnik einen schweren Stand. „Müssen wir wieder machen, was wir wollen?“, fragten seine Schüler gelangweilt. Für helle Begeisterung im Saal sorgte Hans-Peter Königs, als er zur Melodie von Tom Jones‘ „Sex Bomb“ die gefürchtete 6b des Adolphinums besang: „Du sorgst für meinen pädagogischen Ruin!“
In der Pause schaute sich das Publikum auf dem Außengelände um. Vor dem Eingang hat man eine Treppe und einen barrierefreien Weg angelegt. Diese Barrierefreiheit setzt sich im Gebäude fort. Hinter dem Forum bieten sich eine Außenbühne und geschwungene Sitzstufen für Open-Air-Veranstaltungen an.
Früher mussten Räume angemietet werden, wenn Abiturienten der Gesamtschule feiern wollten. Mit dem Forum sei das vorbei, erklärte Schulleiter Baermann. Neben der Abi-Party steht im Juni eine Kollegiumsfeier an, und im September feiern Lehrer, Schüler und Eltern gemeinsam den 31. Geburtstag der GS.
Das Forum soll Gemeinschaftsprojekte von Schule und Anwohnern befördern. Aktuell bereiten Schüler und Bürger eine Gedenkstätte vor – zur Erinnerung an die Flüchtlinge, die nach dem 2. Weltkrieg auf dem Anne-Frank-Hof lebten. Koordiniert wird das Projekt von einer Arbeitsgruppe des Arbeitskreises Klingholzberg-Hilgershöhe. Mit Robert Kaller habe man den geeigneten Künstler gefunden, erklärte Andreas Rosenberg, Didaktischer Leiter der Gesamtschule. Der Dortmunder Kaller betreut die Workshops, in denen eine Skulptur und Info-Tafeln entstehen sollen.