Tiere Flusspferd-Nachwuchs im Zoo
Köln. · Jungtier ist sehr wahrscheinlich ein Bulle - momentan ist es noch nicht für Besucher zu sehen.
Große Freude im Kölner Zoo: Ende vergangener Woche kam hier ein Flusspferd zur Welt. Es ist die erste Flusspferdgeburt im Kölner Zoo seit Eröffnung des Hippodoms, der Heimat der Kölner Flusspferde, im Jahr 2010. Das Geschlecht des Jungtiers ist sehr wahrscheinlich männlich. Ein Name wurde noch nicht vergeben.
Das Jungtier und seine 29-jährige Mutter Jenny sind momentan noch im hinteren, für die Besucher nicht einsehbaren Geburtsbeckenbereich des Hippodoms vom Rest der nun vierköpfigen Kölner Flusspferdgruppe separiert. Jungtier und Mutter brauchen derzeit noch viel Ruhe. Die Geburt und die ersten Lebenstage verliefen reibungslos. Das Jungtier trinkt eifrig und dreht bereits Premieren-Runden im Becken des Mutter-Kind-Bereichs.
Wann das Jungtier für Besucher zu sehen ist, steht noch nicht fest
Wann das Jungtier für die Besucher zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. „Wir geben ,Jenny‘ und ihrem Jungtier nun erstmal ausreichend Zeit, um zu Kräften zu kommen. Es braucht noch ein paar Tage, um Restrisiken vollständig ausschließen zu können. Das ist in der Natur nicht anders und völlig normal. Bislang gibt es keinerlei negativen Anzeichen. Verläuft alles weiterhin so gut und reibungslos, können unsere Besucher schon bald erste Blicke auf den Nachwuchs werfen“, sagt Zoodirektor Prof. Theo B. Pagel.
Vater des Jungtiers ist der 26-jährige Bulle Albert so wie bereits bei Jennys letzten Geburten in den Jahren 2002 und 2005. Die Tragzeit bei Flusspferden umfasst insgesamt acht Monate.
Der Hippodom wurde 2010 zum 150-jährigen Bestehen des Zoos gebaut. Besucher können hier Flusspferde, Nilkrokodile, Antilopen, Erdferkel, exotische Vogelarten und andere Bewohner der Flussebenen Afrikas unter Wasser, aus der Vogelperspektive oder Auge in Auge beobachten.
Waren Flusspferde früher weit verbreitet, gelten sie heute als gefährdet. Die Gründe sind vielfältig. Hauptursache ist Lebensraumzerstörung. Es gibt kaum noch natürlich erhaltene Flusslandschaften. Durch die Verbauung der Flüsse sind viele der verbliebenen Populationen voneinander isoliert. In Regionen, wo der Siedlungsbau zu nah an die Lebensräume heranreicht, kommt es zu gravierenden Konflikten. Denn die schwergewichtigen Dickhäuter sind schreckhaft und dann aggressiv. Mitunter kommt es zu tödlichen Attacken auf Menschen.
Gemeinsam mit Partner „Big Game Parks“, einer Naturschutzorganisation aus Swasiland, bemüht sich der Kölner Zoo um regionale Lösungen bei solchen Konflikten. So werden Uferbereiche eingefriedet oder Tiere, die immer wieder Schäden anrichten oder Menschen gefährden, in geschützte Gebiete umgesiedelt. Durch den Bau oder die Reparatur von Dämmen entstehen neue Stauseen und damit neue Lebensräume.