Apple Watch kommt am 24. April

San Francisco (dpa) - Apple nimmt mit seiner ersten Computeruhr auch das Geschäft mit Luxus-Modeartikeln ins Visier. Die Preise der drei verschiedenen Ausführungen der Apple Watch gehen wie erwartet sehr weit auseinander.

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Während das günstigste Sport-Modell in Europa 399 Euro kostet, wird man für die limitierte „Edition“-Version mit einem Gehäuse aus 18-Karat-Gold mindestens 11 000 Euro oder 10 000 Dollar zahlen müssen. Deutschland gehört zu den neun Ländern, in denen die Apple-Uhren am 24. April in den Handel kommen.

Die Batterie soll bei gewöhnlicher Nutzung 18 Stunden halten. Damit solle eine Akkuladung von morgens bis abends reichen, sagte Apple-Chef Tim Cook am Montag. Die Uhr hat im Gegensatz zu einigen Geräten der Konkurrenz keinen eigenen Anschluss zum Internet und muss dafür mit einem iPhone verbunden sein.

Apple präsentiert Computeruhr und Macbook
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Die Watch soll unter anderem Kurznachrichten oder Neuigkeiten von Facebook anzeigen, Autos und Hotelzimmer aufschließen sowie über den Dienst Apple Pay zum Bezahlen an den Kassen eingesetzt werden können. Außerdem können Fitness-Daten wie Herzfrequenz gesammelt werden.

Apple-Manager Kevin Lynch zeigte zudem, wie man einen Anruf annehmen, einen Wagen des Fahrdienstes Uber rufen, die Musik-Wiedergabe kontrollieren und auch eine vernetzte Garagentür aufmachen kann. „Ich wollte das machen, seit ich fünf Jahre alt war“, sagte Cook zur Möglichkeit, über die Uhr zu telefonieren.

Die Apple-Aktie notierte nach der Präsentation zunächst mit leichten Verlusten, ging dann jedoch mit einem Plus von 0,43 Prozent aus dem Handel. Am Dienstag ging es im frühen Handel um knapp ein Prozent runter - aber die großen Schwankungen, die es oft zu Apple-Events gab, blieben diesmal aus. Die Eckdaten zur Uhr waren schon in Medienberichten durchgesickert oder so ähnlich von Experten vorhergesagt worden.

Seit 2013 kamen bereits diverse Computeruhren von Sony, Samsung, LG oder Motorola auf den Markt. Experten trauen Apple aber zu, vom Start weg mehr als die Rivalen zu verkaufen.

Apple ließ bei der Präsentation lange auf die Details zur Uhr warten und zeigte stattdessen zunächst einen neuen Notebook-Computer. Das neue Macbook sei auch an der wuchtigsten Stelle nur 13,1 Millimeter dick und damit rund ein Viertel dünner als das aktuelle Macbook Air, sagte Marketingchef Phil Schiller. Das Gerät bekam zudem ein 12 Zoll (knapp 30,5 cm) großes Display mit deutlich höherer Auflösung. Das Notebook kommt ohne einen Lüfter aus und ist damit geräuschlos.

Der Innenraum wurde hauptsächlich mit Batterien ausgefüllt, das Gerät soll dadurch neun bis zehn Stunden laufen. Die Chips seien dabei um zwei Drittel geschrumpft worden. Das Notebook hat nur einen Port des neuen Standards USB-C, der gleichzeitig für diverse Anschlüsse und zum Aufladen verwendet werden kann. In Deutschland wird das neue Macbook ab 1449 Euro inklusive Mehrwertsteuer verkauft, in den USA ab 1299 Dollar.

Apple will außerdem stärker bei der Erforschung von Krankheiten helfen und gibt dafür über den neuen Software-Baukasten ResearchKit freiwilligen iPhone-Nutzern die Möglichkeit, medizinische Daten zu sammeln. Für die Parkinson-Krankheit sollen etwa ein Tipp-Test sowie Sensoren-Daten zu Bewegungs-Mustern verwendet werden. Asthma-Kranke könnten über GPS-Daten Informationen beisteuern, die Auslöser akuter Probleme lokalisieren könnten. Die Daten seien gesichert, und Apple könne sie nicht einsehen, betonte Apple-Manager Jeff Williams. Die Software sei quelloffen, um mehr Anwendungen zu ermöglichen.

Der Preis der Fernsehbox Apple TV wurde von 99 auf 69 Dollar gesenkt. Damit greift Apple Rivalen wie Amazon mit seinem Fire TV an und nähert sich günstigeren Konkurrenten an. Bisher seien 25 Millionen Apple-TV-Geräte verkauft worden, sagte Cook. Laut Medienberichten ist bereit seit Monaten ein neues Modell der Box in Arbeit.

Zu Beginn bekräftigte Cook das Interesse von Apple am chinesischen Markt. Allein in den vergangenen sechs Wochen seien sechs neue Apple Stores in China eröffnet worden, sagte er. Damit seien es dort nun 21 Läden. Insgesamt seien die weltweit 453 Apple Stores im vergangenen Quartal von 120 Millionen Menschen besucht worden.