Bitkom hebt Prognose für deutschen IT-Markt deutlich an

Berlin (dpa) - Der Branchenverband Bitkom hat am Donnerstag seine Prognosen für die Entwicklung des Marktes für IT und Telekommunikation in Deutschland deutlich angehoben.

Vor allem durch Telekommunikationsdienste, neue mobile Geräte und Software werde der Markt um 2,8 Prozent auf einen Umsatz von 152 Milliarden Euro in diesem Jahr zulegen, teilte der Verband mit. Zuvor war der Bitkom noch von einem Zuwachs um 1,6 Prozent ausgegangen. „Wir sind deutlich optimistischer geworden als wir es noch Mitte des Jahres waren“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf.

Die Branche entwickele sich deutlich besser als die übrige Wirtschaft in Deutschland. Das werde sich auch auf die Arbeitsmarktlage auswirken. Das größte Segment in der Branche seien mit einem Anteil von 34 Prozent Telekom-Dienste wie Sprach- und Datendienste im Mobilfunk.

Bei der IT-Hardware, die einen Anteil von 14 Prozent ausmache, seien die Tablets die absoluten „Shooting-Stars“, sagte Kempf. Auf Telekommunikations-Hardware entfalle ein Anteil von 10 Prozent. Der Absatz von Smartphones legte den Zahlen zufolge um 43 Prozent zu. In diesem Jahr würden voraussichtlich 23 Millionen Smartphones in Deutschland abgesetzt. Der Umsatz legt dabei um 45,7 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro zu. Insgesamt erwartet der Verband in der Telekommunikation ein kräftiges Wachstum von 3,4 Prozent auf 66,4 Milliarden Euro.

Der schleppende Ausbau des neuen Mobilfunkstandards LTE werde das Wachstum 2013 allerdings wieder bremsen, sagte Kempf. Für das kommende Jahr erwartet der Bitkom nur noch einen Zuwachs um 1,6 Prozent. Vor allem die Bundesnetzagentur sei derzeit personell überfordert, um die vorliegenden Anträge für den Aufbau zu bearbeiten. „Das führt zu einem Auftragsstau.“. Nach den hohen Investitionen müssten die Telekom-Unternehmen ihre Ausbaupläne derzeit verschieben.

Im Markt der Unterhaltungselektronik werde sich nach einer Steigerung um 2,3 Prozent in diesem Jahr 2013 ebenfalls ein kleiner Rückgang ergeben. Vor allem das Geschäft mit dem großen Markttreiber Flachbildfernseher werde stets durch sportliche Großereignisse beflügelt, die 2013 ausbleiben werden. Hier dürfte den Prognosen zufolge der Umsatzzuwachs von 12,9 Prozent leicht auf 12,7 Prozent zurück gehen.

Die Branche der Informationstechnologie wächst den Prognosen zufolge um 2,3 Prozent auf 72,8 Milliarden Euro. Dabei legt der Softwaremarkt mit einem Plus von 4,4 Prozent am kräftigsten zu. Der Tablet-Markt boomt. Der Umsatz werde um 41 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro steigen, so der Bitkom. Selbst das bereits seit längerem unter Druck stehende Geschäft mit traditionellen Personal Computern sei in diesem Jahr deutlich geringer rückläufig: Während der Bitkom noch im März ein Minus von 4,4 Prozent voraussah, dürfte das Geschäft nun nur noch um 0,7 Prozent zurückgehen.

Unter dem schwachen PC-Markt und der wirtschaftlichen Krise haben derzeit weltweit viele IT-Unternehmen zu leiden. Erst am Dienstag hatte der weltgrößte Chiphersteller Intel, der als wichtiges Barometer der Industrie gilt, enttäuschende Quartalsergebnisse bekanntgegeben. Eine Ursache dafür dürfte sein, dass die Chips von Intel bislang kaum in den begehrten Tablets und Smartphones verbaut werden.

Die gesamte ITK-Branche mit Informationstechnologie und Kommunikation wird in diesem Jahr in Deutschland rund 3,6 Prozent mehr Mitarbeiter beschäftigen als ein Jahr zuvor, so die Prognosen. „Die ITK-Unternehmen werden in diesem Jahr 10 000 Arbeitsplätze schaffen“, sagte Kempf. Der Verband geht für 2012 von 886 000 Beschäftigten aus.

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