Blau streicht EU-Roaminggebühren für Deutschland-Anrufe
Hamburg (dpa/tmn) - Seit dem 1. August gelten bei allen Mobilfunkanbietern günstigere Roaminggebühren innerhalb der EU. Nun fallen die Extrakosten bei den ersten Prepaid-Anbietern ganz weg. Vorerst bis zum Ende des Jahres.
Der Prepaid-Provider Blau streicht die Roaminggebühren für Handyanrufe aus EU-Ländern nach Deutschland. Ab sofort gilt der 9-Cent-Einheitstarif des Anbieters auch für Gespräche und SMS aus der EU in jedes deutsche Netz und umgekehrt aus Deutschland in alle EU-Netze, wie die E-Plus-Tochter mitteilt. Die Regelung ist automatisch für alle Neu- und Bestandskunden wirksam, schließt die Schweiz ein und ist zunächst bis zum 31. Dezember befristet. „Es gibt ein paar Szenarien, die wirtschaftlich geprüft werden müssen“, sagte Blau-Geschäftsführer Holger Feistel. „Wir planen aber nicht, das wieder abzuschaffen.“
Für Anrufe aus dem EU-Ausland in andere EU-Länder bleibt es für Blau-Kunden bei 28 Cent pro Minute, dem von der EU-Kommission festgelegten Maximalpreisfür Handygespräche innerhalb der EU. Wer im EU-Ausland angerufen wird, zahlt den ebenfalls festgelegten Höchstpreis von 8 Cent.
Auch der kleine Anbieter Simquadrat, der ebenfalls das E-Plus-Netz nutzt, erhebt schon seit einiger Zeit keine EU-Roaminggebühren mehr. Das gilt auch für Anrufe aus einem ausländischen in einen anderen EU-Staat, allerdings immer nur für die ersten 28 Tage eines Aufenthalts im EU-Ausland. Der Minutenpreis für Telefonate aus EU-Ländern nach Deutschland liegt bei 9 Cent. Anrufe aus oder in andere EU-Länder kosten 12,9 Cent bei einem Anruf ins Festnetz und zwischen 14,9 und 17,9 Cent bei einem Anruf ins Mobilfunknetz.