Baustein für „Smart Cities“ Bosch will Luftmesstechnik deutlich preiswerter machen

Las Vegas (dpa) - Der Technologiekonzern Bosch hat auf der Technik-Messe CES eine Messstation für die Luftqualität im Straßenverkehr vorgestellt, die deutlich günstiger ist als bislang verwendete Systeme.

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„Die meisten Mikroklima-Monitoringsysteme haben ungefähr die Größe von Schiffscontainern und sind recht teuer“, sagte Stefan Hartung, Mitglied der Bosch-Geschäftsführung, in Las Vegas. Das gemeinsam mit dem Chiphersteller Intel entwickelte Bosch-System „Climo“ sei nur ein Hundertstel so groß und koste etwa ein Zehntel.

Die Bosch-Station misst und analysiert zwölf Parameter, die für die Luftqualität wichtig sind - darunter verschiedene Gase wie Kohlendioxid und Stickoxid, aber auch Temperatur und relative Feuchtigkeit. „Die Städte können die gemessenen Daten auf verschiedene Arten nutzen, etwa für die Regelung des Verkehrsflusses und als Basis für künftige Maßnahmen oder die Stadtplanung.“

„Climo“ sei nur ein Baustein für eine breiter angelegte Strategie für „Smart Cities“, betonte Hartung. Nach einer von Bosch in Auftrag gegebenen Studie wächst der Markt jährlich um 19 Prozent und wird 2020 ein Volumen von 680 Milliarden Euro erreichen.

Auf der CES stellte Bosch auch den Nachfolger für den Notfallstecker „Retrofit eCall“ für das Auto vor, den Bosch seit 2016 anbietet. Bislang meldete der Adapter, der in eine 12-Volt-Buchse gestöpselt wird, bei einem Unfall die Position des Autos an eine Notrufzentrale. „Der neuer Telematics eCall Plug ermöglicht einen Service, der Sicherheit mit Sparen verbindet“, sagte Hartung.

Neben der lebensrettenden Benachrichtigung von Noteinsatzkräften bei einem Unfall könne der Stecker nun mittels eines Sensors auch das Fahrverhalten überwachen. „Versicherungsunternehmen könnten diese Informationen nutzen, um vorsichtige Fahrer mit niedrigeren Prämien zu belohnen.“

In einem Video zeigte Bosch auch in einem Anwendungsbeispiel, wie ein besorgter Vater sich über den Fahrstil seiner Tochter informiert. Hartung betonte, dabei würden strenge Vorgaben zum Datenschutz eingehalten und nur die Informationen geteilt, für die die Anwender ihr Einverständnis gegeben hätten.