Brite macht Erinnerungsfoto mit Flugzeugentführer

Ben Innes wird während seines Fluges als Geisel genommen. Doch statt in Panik zu geraten, bittet der 26-Jährige seinen Entführer um ein Foto.

Der Brite Ben Innes mit seinem Entführer.

Foto: Screenshot

Düsseldorf. Dieses Foto geht momentan um die Welt. Darauf zu sehen sind zwei Männer im Kabinengang eines Airbus A 320. Der Jüngere von beiden trägt ein blaues Hemd und grinst über das ganze Gesicht, während der Ältere etwas versteift schaut. Man könnte meinen, hier posieren Vater und Sohn für ein Urlaubsfoto. Doch der ältere Mann trägt unter seiner Jacke gut sichtbar einen Sprengstoffgürtel und hat soeben das Flugzeug entführt. Der lächelnde Mann neben ihm ist seine Geisel.

Der anscheinend gut gelaunte Mann im blauen Hemd ist der Brite Ben Innes. Er war an Bord der Egyptair-Maschine, welche am Dienstag auf ihrem Flug von Alexandria nach Kairo enführt wurde. Diese Situation nutzte er für ein einmaliges Erinnerungsfoto.

Nachdem die Maschine, auf Befehl des Flugzeugenführers, auf Zypern landete, war Innes eine von sieben Personen, die vom Entführer noch als Geiseln im Flugzeug festgehalten wurden. Neugierig wie er ist, sah Innes in dieser Situation seine Chance, einen genaueren Blick auf den Sprengstoffgürtel zu werfen. Also bat der 26-Jährige eine Stewardess für ihn zu übersetzen und fragte den Entführer nach einem Erinnerungsfoto. Zur großen Überraschung aller Anwesenden willigte dieser ein.

"Ich bin mir nicht sicher, warum ich das getan habe. Aber ich wusste, wenn seine Bombe echt ist, habe ich nichts zu verlieren. So habe ich die Chance genutzt und ihn um ein Foto gebeten", erzählte Innes später der Zeitung "The Sun". Eine Stewardess hielt den einmaligen Moment fest. Was Innes zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Bei dem Sprengstoffgürtel, den der Entführer um seinen Bauch trug, handelte es sich um eine Attrappe.

Kurz nach dem Foto gelang Innes und den weiteren Geiseln die Flucht aus der Maschine. Wenig später gab der Entführer kampflos auf. Die Hintergründe seiner Tat sind noch völlig unklar. Doch anscheinend handelte der Entführer nicht aus terroristischen Motiven, sondern aus Liebeskummer.

Innes schickte sein Foto zunächst einem Freund, der es bei Twitter veröffentlichte. Daraufhin griffen unzählige Medien das Thema auf. Mittlerweile kursieren im Netz sogar eine Vielzahl von Memes, die Innes Konterfei in kurioses Situationen zeigen.