Cisco wird weniger Netzwerk-Technik los
San Jose (dpa) - Die Nachfrage nach der Netzwerk-Technik von Cisco bleibt schwach. Das kalifornische Konzern musste in seinem dritten Geschäftsquartal bis Ende April einen Umsatzrückgang von annähernd 6 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar (8,4 Mrd Euro) hinnehmen.
Der Gewinn schmolz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf unterm Strich 2,2 Milliarden Dollar.
Konzernchef John Chambers zeigte sich am Mittwoch dennoch zufrieden. „Unsere Finanzergebnisse haben unsere Erwartungen übertroffen“, erklärte er am Sitz in San Jose. Cisco mache „klare Fortschritte auf dem Weg zurück zu Wachstum“. Auch die Börsianer waren zufrieden. Die Aktie stieg nachbörslich um 7 Prozent.
Cisco stellt Geräte für den Datenverkehr her, sogenannte Router und Switches. Die Technik steckt in vielen Firmen-Netzwerken und sorgt auch dafür, dass das Internet läuft. Cisco erhofft sich vom „Internet der Dinge“ einen Schub. Hinter dem Schlagwort steckt die Vernetzung von Alltagsgeräten wie Klimaanlagen oder Kühlschränken.
Unklar ist, in welchem Ausmaß die Enthüllungen zur Spionage des US-Geheimdienstes NSA das Geschäft zuletzt belasteten. Der Enthüllungsjournalist Glen Greenwald behauptet in seinem Buch „Die globale Überwachung“, die NSA fange regelmäßig Server, Router und andere Netzwerkgeräte ab, die aus den USA verschickt werden, um auf den Geräten einen virtuellen Spion zu installieren. Cisco selbst betont, der Konzern arbeite mit keiner Regierung zusammen, um Überwachung zu ermöglichen.
Zwischenzeitlich hat das Unternehmen allerdings eingeräumt, dass insbesondere chinesische Kunden der US-Technik misstrauten. In China sitzen mit Huawei oder ZTE überdies starke Rivalen. Deren Technik ist wegen Sicherheitsbedenken wiederum in den USA verpönt. Die Sorge ist, dass die jeweiligen Geheimdienste „Hintertüren“ für sich einbauen.