Cloud-Verschlüsselung strategisch angehen
Berlin (dpa/tmn) - Das Verschlüsseln von Dateien vor dem Hochladen in einen Online-Speicher will gut überlegt sein. Wer dafür keine Strategie entwickelt, muss mit diversen Fehlfunktionen von Programmen rechnen.
Einige Tricks gestalten den Datenschutz effektiver.
Seine Daten in Eigenregie vor dem Upload in Online-Speicher zu verschlüsseln, ist grundsätzlich sinnvoll. Denn so können Ermittlungsbehörden oder neugierige Server-Betreiber im Zweifel nicht alles lesen oder auswerten. Nutzer sollten sich aber eine Strategie überlegen, welche Daten sie auf diesem Wege wirklich schützen wollen, berichtet die Zeitschrift „c't“ (Ausgabe 16/14). Denn falls alle Dateien im Cloud-Speicher verschlüsselt werden sollen, funktionieren beispielsweise der automatische Bilder-Upload, Fotogalerie-Funktionen oder das Streamen von Videos oder Musik nicht mehr.
Nutzer müssen sich also entscheiden, ob sie auf diese Funktionen verzichten können oder gegebenenfalls nur Ordner mit Dokumenten, Passwörtern und Backups von Fotos und Kontakten verschlüsseln. Musik und Videos kann man den Experten zufolge auch weiterhin unverschlüsselt speichern und dadurch auch gegebenenfalls streamen.
Um möglichst gut mit Cloud-Speichern zusammenzuarbeiten, sollte die genutzte Software den Angaben zufolge dateiweise verschlüsseln. Außerdem ist es nützlich, wenn das Programm möglichst viele Plattformen unterstützt, damit man etwa auch per Smartphone oder Tablet auf den Online-Speicher zugreifen kann. Die meisten Tools sind in der Handhabung einfach: Sie richten für den oder die Cloud-Anbieter auf dem Rechner ein virtuelles Laufwerk ein. Und alles, was der Nutzer dort hereinkopiert, wird lokal verschlüsselt, bevor es in der Cloud landet.
Nutzt man nur einen Speicherdienst mit maximal zwei Geräten, raten die Tester zur Nutzung der kostenlosen Variante von Boxcryptor. Für Windows- und Mac-Nutzer biete die Software, die fast zwei Dutzend Speicherdienste unterstützt, eine komfortable Möglichkeit, Cloud-Daten abzusichern. Apps von Boxcryptor gibt es zudem für Android, iOS, Windows Phone, Windows RT sowie Blackberry. Wer seinen Cloud-Speicher regelmäßig von einem Linux-Rechner aus nutzt, sollte zur älteren Programmversion Boxcryptor Classic greifen. Diese darf als Gratisversion auch nur mit einem Speicherdienst, aber mit beliebig vielen Geräten genutzt werden.
Wer auf Linux-Unterstützung verzichten kann und mit Dropbox als einzigem Cloud-Dienst auskommt, für den ist den Experten zufolge das für die Privatnutzung kostenlose und einfach zu bedienende SafeMonk eine interessante Möglichkeit, Daten im Online-Speicher abzusichern. Für reine Windows-Arbeiter empfiehlt sich den Angaben nach auch das quelloffene Tool CryptSync, das die Cloud-Dienste Dropbox, Google Drive, Mega und OneDrive unterstützt.