Das sagt das neue Energielabel über Fernseher aus

Berlin (dpa/tmn) - Beim Kauf eines Fernsehers lohnt sich ein Blick auf das neue Energielabel. Das müssen neu ausgelieferte Geräte ab Mittwoch (30. Dezember) tragen. Dabei sollte man aber nicht den Stromverbrauch eines Gerätes außer Acht lassen.

Das neue Energielabel soll Kunden über den Stromverbrauch des Geräts informieren. Verbraucher sollten dabei aber nicht nur nach der sogenannten Effizienzklasse gehen. „Die alleine sagt noch relativ wenig aus“, sagt Irmela Benz vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Wichtig ist vor allem der absolute Verbrauch des Geräts.“

Das Spektrum der Klassen reicht von „G“ für Energieverschwender bis „A“ für sparsame Exemplare, besonders effiziente Modelle können auch die Note „A+“ tragen. Für unterschiedlich große Geräte gelten aber unterschiedliche Grenzwerte - ein kleiner Fernseher mit schlechter Effizienzklasse verbraucht unter Umständen also weniger Strom als ein gut bewerteter Riese. Nach Angaben des BUND gehört aktuell schon etwa jedes vierte Modell zur Klasse „A“, in den unteren vier Kategorien finden sich dagegen nur wenige. Das mache die Noten weniger aussagekräftig, kritisieren die Naturschützer.

Auf dem Label wird der Verbrauch aber auch in absoluten Zahlen angegeben. Eine Wattangabe zeigt zum Beispiel, wie viel Energie das Gerät im Betriebszustand braucht. Benz empfiehlt aber, besser die größer gedruckte Angabe in Kilowattstunden pro Jahr (kWh/annum) zu beachten. „Das ist der Wert, der auch auf Ihrer Stromrechnung auftaucht. Damit lassen sich die Kosten schnell überschlagen.“ Außerdem berücksichtigt der kWh/annum-Wert den Stromverbrauch im Standby-Betrieb.

Zuletzt gibt es auf dem Energielabel noch ein Symbol mit oder ohne Häkchen. Das zeigt, ob das Gerät einen echten Aus-Schalter besitzt. Ohne den muss der Besitzer selbst den Stecker ziehen, um die Stromzufuhr wirklich zu unterbrechen.

Die Energiebilanz eines Fernsehers kann ein erheblicher Kostenfaktor sein, warnt Benz: „Es lohnt sich immer, neben dem Kaufpreis auch die Betriebskosten im Auge zu behalten.“ Nach BUND-Berechnungen ergeben sich bei Bildschirmdiagonalen zwischen 80 und 90 Zentimetern und zehnjähriger Lebensdauer Kostenunterschiede von rund 500 Euro, bei größeren Exemplaren sogar noch mehr.