Deutscher Konzernchef krempelt Hewlett-Packard um
Palo Alto (dpa) - Léo Apotheker greift beim schwächelnden Computerhersteller Hewlett-Packard (HP) durch: Der aus Deutschland stammende Konzernchef verkündete am Montag eine ganze Reihe an personellen und organisatorischen Veränderungen.
Zwei Top-Manager gehen und die Chefs dreier wichtiger Geschäftsbereiche sind nun Apotheker direkt unterstellt.
Damit reagiert Apotheker auf die schwierige Lage, in der HP steckt. Der Konzern wird seine Computer immer schwerer los. Vor allem viele Privatkunden greifen mittlerweile lieber zu iPad und Co. Apotheker musste die Umsatz- und Gewinnprognosen für dieses Jahr bereits zurückschrauben und mahnte seine Manager eindringlich, aufs Geld zu schauen.
Apotheker war im November eigentlich mit dem Vorsatz angetreten, mehr Geld in Forschung und Entwicklung zu stecken und sich auf Innovationen zu konzentrieren. Doch nun ist der ehemalige Lenker des deutschen Softwarekonzerns SAP damit beschäftigt, das Unternehmen auf die neue Marktlage einzustellen.
Verwaltungschef Pete Bocian und IT-Chef Randy Mott verlassen HP nach Firmenangaben mit sofortiger Wirkung. Die Stelle des Verwaltungschefs wird komplett gestrichen, für den IT-Chef sucht Apotheker einen Nachfolger.
Der Verantwortliche für das Geschäft mit Hardware und Services speziell für Firmen wird dem Konzernchef nun direkt unterstellt, genauso wie der Chef der Software-Sparte und der Vertriebschef. „Diese Geschäftszweige spielen eine zentrale Rolle bei unserem Wachstum und Erfolg“, begründete Apotheker die Schritte.
Apotheker steht unter Erfolgsdruck: Er hatte das Ruder von Mark Hurd übernommen, der HP nach einer undurchsichtigen Affäre mit einer externen Mitarbeiterin vor einem knappen Jahr verlassen musste. Bei den Investoren hatte das Bestürzung ausgelöst, denn Hurd hatte HP mit Kosteneinsparungen zu Milliardengewinnen getrieben und den Konzern durch Zukäufe zur weltweiten Nummer eins der PC-Branche gemacht.