Die Vorzüge von Lap- und Desktops
München (dpa/tmn) - Laptops können überall eingesetzt werden. Desktop-PCs sind oft leistungsfähiger, bieten mehr Ergonomie, bleiben aber an den Schreibtisch gefesselt. Für welches Rechner-Konzept man sich entscheidet, hängt von den persönlichen Anforderungen ab.
Computer sind höchstens Lebensabschnittsbegleiter. Oft ist schon nach drei oder vier Jahren Schluss mit der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Dann muss ein neuer digitaler Weggefährte her, und es stellt sich die Frage: Laptop oder Desktop? Welche Ausstattung muss der Rechner mitbringen, was ist notwendig und was Luxus?
Ob ein Laptop einen stationären Rechner ersetzen kann, hängt in erster Linie davon ab, wie der Computer eingesetzt werden soll. „Wer den Rechner nicht immer am gleichen Platz nutzt, sollte die Anschaffung eines Laptops in die nähere Auswahl ziehen“, sagt Bernd Rippel, Teamkoordinator Elektronische Produkte beim TÜV Rheinland. „Wer hohe Leistung benötigt und viel Zeit am System verbringt, entscheidet sich im Regelfall für ein stationäres Gerät.“ Typische Anwendungsbeispiele für rechenintensives Arbeiten sind zum Beispiel der Videoschnitt oder das Spielen von 3D-High-End-Games. Noch immer gilt: „Ein Desktop in ähnlicher Ausstattung ist in der Regel billiger.“
Auch Fragen zur Bequemlichkeit sollten sich Verbraucher bei der Wahl des Konzepts stellen, rät Thomas Kaminski, Sprecher des Prozessor-Herstellers Intel: „Möchte ich mein Gerät nur am Arbeitsplatz nutzen oder auch auf der Couch?“ Schließlich bedeutet der englische Wortbestandteil „Lap“ auf Deutsch nicht umsonst Schoß.
Sowohl der klassische Desktop als auch die sogenannten All-in-One-Geräte, bei denen die gesamte Technik im Bildschirm steckt, sind dagegen auf eine Nutzung am Schreibtisch festgelegt. Wer oft reist oder den Rechner auch privat zu Freunden oder Bekannten mitnimmt, fahre mit einem tragbaren Rechner besser, so Kaminski.
Bei der Leistung zählt nicht nur die CPU. Festplattengröße, Grafik- und Arbeitsspeicher (RAM) müssen ebenfalls in die Überlegungen einbezogen werden. „Je mehr, desto besser ist sicher richtig, aber nicht immer sinnvoll“, sagt Kaminski. „Wenn ich ausschließlich im Internet surfe und Office-Programme nutze, ist die maximale Speicherbestückung nicht sinnvoll.“ Wer hingegen Videos bearbeite, sollte so viel Speicher wie möglich einsetzen.
Ob ein Notebook auch zum Spielen taugt, hängt vor allem von der verbauten Grafiklösung ab - die sich anders als beim Desktop nicht austauschen lässt. Wer mit dem Laptop spielen will, sollte deshalb mindestens eine mobile Mittelklasse-Grafik wählen, rät Klaus Baasch, Testredakteur bei der Computerzeitschrift „Chip“. Allen anderen reiche eine langsamere sogenannte Shared-Grafik-Lösung, die sich Speicherplatz vom RAM borgt.
Bei der Anschaffung eines Rechners ist auch die Frage der Ergonomie nicht zu vernachlässigen. Allzu klein sollte zum Beispiel ein Notebook nicht ausfallen. „Tägliches Arbeiten am Laptop macht ab einer 14-Zoll-Displaygröße Spaß“, sagt Klaus Baasch. Am größten sei der Markt für Laptops mit einer Diagonale von 15,6 Zoll.
Dennoch kann bei einem Laptop durch das Kippen des Displays nur der Blickwinkel verändert werden. Viele PC-Monitore sind dagegen zusätzlich auch in der Höhe verstellbar. Außerdem lässt sich am PC durch das Verschieben von Monitor und Tastatur der Abstand zum Bild frei wählen.
Beim Laptop ist das nicht möglich - es sei denn, eine sogenannte Dockingstation kommt zum Einsatz. Sie kann viele ergonomisch Nachteile eines tragbaren Rechners wettmachen. Denn an die Station lassen sich nicht nur Monitor, Tastatur und Maus, sondern auch beliebige andere Peripherie-Geräte anschließen. Das Laptop wird einfach in die Station gesetzt, die auch den Strom liefert.
Ist für das vorhandene Modell oder den Wunschlaptop keine Dockingstation verfügbar, kann es sich zum bequemeren Arbeiten am Schreibtisch auch lohnen, eine externe Tastatur anzuschließen und statt des Touchpad eine Maus zu benutzen.