Europa-Premiere für Tablet-Computer von Sony

München (dpa) - Der japanische Elektronikkonzern Sony hat am Dienstag erstmals in Europa zwei Tablet-Computer vorgestellt, die im Herbst in den Handel kommen sollen.

Die auf einer Presseveranstaltung in München gezeigten Geräte nutzen das Google-Betriebssystem Android in der Version 3.0 („Honeycomb“) und unterstützen unterschiedliche Arten der Nutzung: Das Modell mit dem Codenamen S1 hat einen 9,4 Zoll großen Bildschirm und ist vor allem für das Abrufen von Internet-Inhalten oder zum Lesen von digitalen Büchern gedacht. Das kleinere Gerät S2 wird aufgeklappt und bietet dann zwei Bildschirme von jeweils 5,5 Zoll - dieses neuartige Gerät ist neben der mobilen Kommunikation auch für Spiele gedacht.

Beide Geräte wurden erstmals Ende April in Japan vorgestellt. Sie sollen in Europa bis Oktober zu einem noch nicht festgelegten Preis eingeführt werden. Für die Internet-Verbindung der Sony-Tablets sorgen WLAN und eine Mobilfunk-Karte. Das S1, dessen breiterer Rand an einer Stelle gerundet ist und wie ein zurückgeschlagenes Blatt Papier wirkt, verfügt für den Anschluss externer Geräte über eine Mikro-USB-Schnittstelle.

Neben Sony sind zahlreiche weitere Hersteller dabei, in den Markt der Tablet-Computer einzusteigen, der 2010 von Apple mit dem iPad neu etabliert wurde. Auf der Unterhaltungselektronikmesse CES Anfang dieses Jahres in Las Vegas wurden mehr als 80 Geräte dieser Kategorie angekündigt. Hersteller wie Samsung (Galaxy Tab), Motorola (Xoom), RIM (BlackBerry Playbook), Toshiba (Folio 100), Asus (Eee Pad) oder Acer (Iconia Tab) gehören zu den Anbietern von Tablet-Computern. Demnächst steigt PC-Marktführer Hewlett-Packard mit seinem TouchPad in das Tablet-Geschäft ein. Auch der chinesische Notebook-Hersteller Lenovo mit der Marke ThinkPad will nach unbestätigten Berichten demnächst einen Tablet-Computer vorstellen.

Das Marktforschungsinstitut IDC erwartet, dass im nächsten Jahr weltweit mehr als 70 Millionen Tablet-Computer verkauft werden - nach schätzungsweise 44,6 Millionen in diesem und 17 Millionen im vergangenen Jahr. Der Boom bei Tablet-Computern geht allerdings zu Lasten des PC-Absatzes.