FAZ plant Paywall
Frankfurt/Freilassing (dpa) - Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ will für einige ihrer Online-Inhalte künftig Geld verlangen. Der Verlag arbeite an einer sogenannten Paywall, sagte Geschäftsführer Tobias Trevisan im Branchenmagazin „Wirtschaftsjournalist“ (Freitag).
Einen Termin für die Einführung der Internet-Bezahlschranke nannte er allerdings nicht. „Es gibt noch keinen Zeitplan, aber wir beschäftigen uns natürlich intensiv mit dem Thema und werden den Schritt zu einer Bezahlpflicht möglichst bald machen“, sagte Trevisan.
Bislang haben nur wenige Zeitungen in Deutschland eine Paywall eingerichtet, darunter die Springer-Titel „BZ“, „Berliner Morgenpost“ und „Hamburger Abendblatt“. Auch die „Neue Zürcher Zeitung“ will im Herbst schrittweise eine Schranke einzuführen.
Das Thema „Paywall“ sei populär, sagte Trevisan. Dabei gerate aber in Vergessenheit, dass eine Schranke für sich genommen noch keine Strategie sei. Bezahlinhalte seien für die FAZ Teil einer Qualitätsstrategie. „Und wie die genau aussieht, diskutieren wir gerade.“ Nach Einschätzung Trevisans ist eine Bezahlpflicht nur erfolgreich, wenn die Inhalte „online eine genauso hohe Qualität haben wie in der Zeitung“. Dies sei im Internet generell aber noch nicht der Fall - „was daran liegt, dass es derzeit immer noch darum geht, die Reichweiten hochzutreiben“.
Das Geschäft orientiere sich am Massenmarkt. „Dafür haben wir als Qualitätstitel nicht die besten Voraussetzungen“, sagte der FAZ-Geschäftsführer. „Das können andere wie T-Online oder bild.de besser. Die Werbepreise im Netz werden von den Großen bestimmt. Das führt zu unattraktiven Dumpingpreisen in der Onlinevermarktung."