Minister-Treffen G20-Länder streben „Internet für alle“ bis zum Jahr 2025 an

Berlin (dpa) - Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen das schnelle Internet weltweit vorantreiben. Bis zum Jahr 2025 sollen alle Menschen an das Internet angeschlossen sein, vereinbarten die zuständigen G20-Minister bei einem Treffen in Düsseldorf.

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Angestrebt werden auch einheitliche Standards. Diese seien nötig, „damit nicht nur Menschen, sondern auch Maschinen und Dinge weltweit problemlos miteinander kommunizieren können“, heißt es in der Ministererklärung. Erreicht werden soll auch „lebenslange digitale Bildung“. Frauen und Männer sollen gleichermaßen vom digitalen Wandel profitieren. Der „Online-Verbraucherschutz“ sollen sichergestellt und Nutzern „ausreichend Informationen in verständlicher Weise“ bereitgestellt werden.

Nach dem Bericht der Breitbandkommission für digitale Entwicklung 2016 von Unesco und der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) hat mehr als die Hälfte der Menschen weltweit keinen Internetzugang. Ende 2016 nutzten demnach 3,5 Milliarden Menschen und damit 47 Prozent der Menschen weltweit das Internet.

Nach Angaben von Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) ist es gelungen, ein gemeinsames Verständnis darüber zu entwickeln, welche Handlungsfelder gemeinsam vorangebracht werden müssten: „Von dieser G20-Digitalministerkonferenz geht das Signal aus, dass wir die digitale Revolution zum Nutzen Aller gemeinsam gestalten wollen.“

Deutschland hat in diesem Jahr den G20-Vorsitz und ist Gastgeber des Gipfels der Staats- und Regierungschefs Anfang Juli in Hamburg. Der Digitalgipfel in Düsseldorf war das erste Ministertreffen dieser Art im G20-Rahmen. Dominiert werden die G20-Debatten bisher durch die neue Protektionismus-Strategie der USA unter Präsident Donald Trump.

„Für schnelle und moderne Hochgeschwindigkeitsnetze sind massive Investitionen nötig, mit und ohne Förderung“, erklärten die G20. Für ein „investitionsfreundliches Umfeld“ seien „flexible Lösungen für Wagniskapital sowie Firmengründer erforderlich. Wettbewerbsfragen müssten „internationalen Austausch“ geklärt werden.

Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig hatte vor dem Treffen erklärt, Gegenseitigkeit müsse auch für die Rahmenbedingungen in der digitalen Wirtschaft gelten. Die G20-Gruppe, die für zwei Drittel der Weltbevölkerung sowie 80 Prozent des Handels und 90 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung stehe, sei der richtige Kreis, um ein gemeinsames Verständnis über Digitalisierung zu finden.