Gartner: Servermarkt in Westeuropa sackt ein

Stamford (dpa) - Der Server-Markt in Westeuropa ist nach Angaben des Marktforschungs-Unternehmens Gartner im dritten Quartal 2011 geschrumpft. Trotz der allmählichen Erholung der Wirtschaftslage seien sowohl Absatz als auch Umsatz noch unter der Marke von 2008, dem Beginn der weltweiten Wirtschaftskrise, geblieben.

Dies erklärte Adrian O'Conell, Forschungsdirektor bei Gartner am Dienstag. Während der Umsatz um 4,9 Prozent zurückging, wurden 4,3 Prozent weniger Geräte abgesetzt. Das Wachstum im Rest der EMEA-Region habe den Abwärtstrend nicht ausgleichen können, hieß es.

Weltweit legte der Markt dagegen einstellig zu. Der Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,2 Prozent, der Umsatz erhöhte sich um 5 Prozent. Die Märkte hätten sich allerdings sehr unterschiedlich entwickelt, sagte Gartner-Analyst Jeffrey Hewitt. Während der Markt in Westeuropa zurückging, habe Osteuropa mit 27,4 Prozent das höchste Umsatzwachstum verzeichnet. Gemessen am Absatz legte der Markt im Asien-Pazifik-Raum mit 23,9 Prozent am meisten zu.

In der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) dominiert HP deutlich vor der Konkurrenz den Markt für die großen Rechner, die vor allem in Unternehmen oder für den Betrieb von Internet-Verkehr eingesetzt werden. Gemessen an den abgesetzten Stückzahlen hält das Unternehmen einen Marktanteil von 42 Prozent, deutlich vor Dell (19,8 Prozent) und IBM (11,1 Prozent). Dell ist allerdings der einzige Anbieter unter den ersten fünf, der den Absatz steigern konnte (plus 9,8 Prozent). Auch weltweit holte Dell mit einem plus von 3,2 Prozent zum Marktführer auf und rangiert mit 21,8 Prozent Marktanteil hinter HP (29,2 Prozent) und deutlich vor IBM (12,1 Prozent).

Die Server auf Basis der x86-Architektur konnten sich in Europoa gegen die anderen Systeme weiter deutlich behaupten. Während der Umsatz mit x86-Servern um 6,5 Prozent zulegte, sackte er für andere CPU-Typen um 26 Prozent ein, auch der Umsatz mit Itanium-Unix-Systemen ging um 8,2 Prozent zurück. Europa sei allerdings eine der Regionen mit einem relativ starken Markt für Itanium-Unix-Systeme. Für die Kunden dürfe allerdings der Druck, auf andere Plattformen zu wechseln, künftig stärker werden, sagte O'Conell.