„Gefällt mir“: Facebook-Gründer Zuckerberg unter der Haube

New York (dpa) - Mark Zuckerberg lebt es vor: Sein Hochzeitsfoto teilte er mit 900 Millionen Freunden beim weltgrößten Online-Netzwerk. Und sie fanden es gut, dass der 28-jährige Milliardär seiner Langzeitfreundin Priscilla Chan kurz nach dem spektakulären Facebook-Börsengang das Jawort gab.

Schon nach den ersten Stunden hatten mehr als 600 000 per „Gefällt mir“-Button den Daumen gehoben. Allerdings war die Hochzeit alles andere als eine öffentliche Facebook-Party: Nur knapp 100 Leute waren laut US-Medienberichten bei der Feier in kleinem Kreis in Zuckerbergs Haus im kalifornischen Palo Alto dabei.

Und selbst sie sollen am Samstag kalt erwischt worden sein. Dem Magazin „People“ zufolge dachten sie, dass lediglich der Abschluss des Medizinstudiums der 27-jährigen Chan gefeiert werden sollte. Andere mögen eher an eine Party anlässlich des Mega-Börsengangs gedacht haben. Nach jenem durfte die Braut jedenfalls einen Mann heiraten, der nun 19 Milliarden Dollar (rund 15 Mrd Euro) besitzt.

Sein Privatleben hält Zuckerberg gern geheim: Ausgerechnet der Mann, der die Menschen dazu brachte, so viel wie nie zuvor über sich preiszugeben, weiß, wie man sein eigenes Leben aus der Öffentlichkeit hält. Am ehesten konnte man am Alltag von Zuckerberg und Chan noch über den Facebook-Account ihres Hundes Beast teilhaben. Dort lernte man Priscilla als liebevolle Hundemama kennen und konnte sehen, wie Mark dem Vierbeiner den Tod des Top-Terroristen Osama bin Laden erklärt.

Die Stille um Zuckerbergs Privatleben mag auch daran liegen, dass es ziemlich unspektakulär zu sein scheint. Facebook war seit der Gründung sein zentraler Lebensmittelpunkt. Mit Chan ist er schon seit vielen Jahren zusammen - die beiden lernten sich dem Buch „The Facebook Effect“ zufolge 2003 auf der Eliteuni Harvard in der Schlange zur Toilette auf einer Party kennen. Zuckerberg leistet sich keine Milliardärs-Exzesse, keine wilden Partys, keine Model-Affären. Bis vor einem Jahr hauste er in spärlich möblierten Mietimmobilien.

Erst im vergangenen Jahr legte sich Zuckerberg ein Haus in Palo Alto zu - Wohnort vieler großer Figuren des Silicon Valley wie des im vergangenen Herbst verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs. Für einen der reichsten Menschen der Welt fiel das Anwesen eher bescheiden aus: Fünf Schlafzimmer, sieben Millionen Dollar Kaufpreis. Der bereits schwer kranke Jobs soll sich gelegentlich zu Sparziergängen mit Zuckerberg verabredet haben - ihm gefiel, dass der Jungunternehmer Milliarden-Angebote für Facebook ausschlug und seine Firma selbst weiterentwickeln wollte.

Selbst in den zwei Fällen, als durch Software-Fehler private Fotos von Zuckerberg für alle einsehbar waren, kam kaum aufsehenerregendes ans Tageslicht. Da albert er mit Freunden herum oder hält Priscilla im Arm. Interessanter fanden alle das Bild, auf dem er ein totes Huhn in die Kamera hält. Aber da kannte man schon die Geschichte dahinter: Zuckerberg setzt sich jedes Jahr ein Ziel. Einmal etwa war es, ein paar Brocken Chinesisch zu lernen, und dann beschloss er, nur noch das Fleisch von Tieren zu essen, die er selbst getötet hat. Das Foto mit Huhn war dann nur noch der Beweis.