Gütesiegeln von Onlineshops nicht blind vertrauen
Kehl (dpa/tmn) - Die Internetseite macht einen seriösen Eindruck, am Rand behauptet ein Kästchen, bei einem vertrauenswürdigen Händler gelandet zu sein. Glauben sollte ein Kunde das aber nicht unbedingt.
Siegel sind nicht immer echt.
Viele Onlineshops versuchen mit Gütesiegeln, das Vertrauen der Nutzer zu erlangen. Ein Siegel allein ist aber noch kein Beleg dafür, dass bei dem Anbieter tatsächlich alles mit rechten Dingen zugeht. Darauf weisen die Europäischen Verbraucherzentren (EVZ) hin. Um unseriöse Shops und wenig aussagekräftige Gütesiegel zu enttarnen, sollten Verbraucher daher überprüfen, ob die Kriterien der Siegelvergabe einsehbar sind. Das geht in der Regel entweder auf der Webseite des Shops oder der des Siegelherstellers.
Ein Blick auf die Kriterien verrät, welche Bedingungen ein Shop für die Siegel erfüllen muss. Manche Siegel versprechen dem Nutzer zum Beispiel längere Widerrufsfristen als die gesetzlich vorgeschriebenen 14 Tage. Andere verraten, ob ein Händler im Streitfall bereit ist, mit Schlichtungsstellen zu kooperieren. Darüber hinaus lohnt sich auch ein Blick auf das Prüfverfahren: Bei den meisten Siegeln werden die Shops nach Angaben der Verbraucherschützer jährlich getestet, es gibt aber auch Siegel mit häufigeren oder unangemeldeten Kontrollen.