Hacker kommen an Bankdaten von Westermann-Kunden
Braunschweig (dpa) - Zehntausende Internet-Kunden des Schulbuchverlags Westermann sind Opfer eines Hackerangriffs geworden. Das Unternehmen ruft sie dazu auf, ihre Bankkonten im Blick zu behalten.
Beim Angriff seien die Kundendaten samt Bankverbindungen von einem Rechner mit einer russischen IP-Adresse aus kopiert worden, teilte ein Sprecher in Braunschweig mit. Kreditkartendaten waren nicht betroffen. Man habe alle betroffenen Kunden sowie den Landesdatenschutzbeauftragten unverzüglich informiert. Die Kunden wurden aufgerufen, ihre Kontobewegungen im Blick zu behalten und verdächtigen Abbuchungen zu widersprechen. In diesem Fall müsse die Bank das Geld zurückbuchen. „Wir gehen davon aus, dass unseren Kunden so kein Schaden entstehen wird.“
Die Sicherheitsmechanismen hätten den Hackerangriff am 27. Juni erkannt und gemeldet. Der Verlag habe sein Online-Bestellsystem daraufhin überprüft und Schwachstellen geschlossen. Außerdem sei ein unabhängiger Experte mit der Kontrolle des gesamten Systems beauftragt worden. Für Rückfragen richtete der Verlag außerdem eine Hotline ein. Ein Sprecher der Landesdatenschutzbehörde erklärte, dass Firmen Hackerattacken erst seit kurzem melden müssten. Die Behörde prüfe dann, wie es um die Datensicherheit in dem Unternehmen bestellt sei, um eine Wiederholung zu vermeiden.
„Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, mit großem Bedauern möchten wir Ihnen mitteilen, dass wir mit unserem Internetshop Opfer eines Hackerangriffs wurden, der von einer russischen IP-Adresse ausging“, heißt es in einem Verlagsschreiben an betroffene Kunden. „Uns ist es ganz wichtig, dass wir Sie als unseren Kunden unverzüglich darüber informieren, dass leider Ihre Bankdaten betroffen sind.“ Der Verlag betonte in dem Schreiben, dass Kunden bis zu 13 Monate später noch gegen unzulässige Abbuchungen Widerspruch bei ihrer Bank einlegen könnten. „Seien Sie besonders wachsam, falls Sie jemand auf der Basis Ihrer Bankdaten per Post, E-Mail oder telefonisch kontaktiert“, warnte der Verlag.