Kein Rote-Augen-Effekt: So gelingen festliche Fotos

Berlin (dpa/tmn) - Die Oma verschwommen, das Kind strahlt mit roten Augen, der Tannenbaum im Dunkeln kaum zu erkennen - Fotografieren an Weihnachten ist gar nicht so einfach. Ein paar Tipps helfen, den Foto-Frust nach Weihnachten zu vermeiden.

Weihnachten ist für Hobbyfotografen eine Herausforderung: Leuchtende Kinderaugen sollen dann mit der Kamera genauso eingefangen werden wie die besondere Stimmung an den Festtagen. Wichtig ist dabei, kreativ zu sein. Generell gilt: so nah wie möglich ran an das Motiv. Bei einer Gruppenaufnahme der Familie sind nicht die Beine wichtig, man sollte sich besser auf die Gesichter der Personen konzentrieren, erklärt Hanna Witte von der Fotowerkstatt Köln. „Gruppenaufnahmen wirken interessanter, wenn nicht alle Personen stehen. Die Oma könnte sitzen, den Enkel auf dem Schoß haben, und die Eltern stehen neben den beiden.“

Aufnahmen ohne Blitz sehen meistens natürlicher aus, und es gibt keine roten Augen. Bei vielen kleinen Digitalkameras ist die Programmautomatik (P) die richtige Einstellung, damit der Blitz nicht automatisch auslöst. Gruppenaufnahmen kann man nachmittags im Freien machen, wenn es noch hell ist. Wird es dunkler und die Belichtungszeit länger, sollte man ein Stativ benutzen, oder die Kamera auf einen Tisch, ein Glas oder einen anderen festen Untergrund stellen. Wichtig ist ein sicherer Stand der Kamera. Benutzt man dann noch den Selbstauslöser, gibt es garantiert keine verwackelten Bilder.

Oft helfen auch die verschiedenen Motivprogramme der Kamera. Diese haben meistens ein Programm für wenig Licht. Ein weiterer Tipp von Hanna Witte ist die Einstellung Langzeitsynchronisation. Sie sorgt für scharfe ausgeglichene Bilder auch bei dunklen Lichtverhältnissen. „Bei dieser Einstellung blitzt die Kamera kurz bei langer Verschlusszeit. So sind die Personen nicht verwackelt, und der Hintergrund ist gut zu erkennen.“

Es muss nicht immer das ganze Wohnzimmer auf dem Bild zu sehen sein. Detailaufnahmen können auch schön und interessant aussehen. Die Weihnachtsbaumkugel, die Tischdekoration, oder eine Kerze - der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Dabei gilt: immer mit der Kamera nah ans Motiv. Bei den meisten Digitalkameras ist das Blumensymbol die richtige Einstellung für eine Makroaufnahme.

Fotos wirken oft interessanter, wenn sie eine ungewöhnliche Perspektive zeigen. Aufnahmen von unten oder oben zeigen völlig neue Welten. Bei Porträtaufnahmen gilt: die Person nicht direkt mittig im Bild positionieren. „Die Kamera auch mal an andere weiterzugeben oder den Kindern in die Hand zu drücken, sorgt für zusätzliche Abwechslung bei den Fotos“, rät Constanze Claus vom Photoindustrie-Verband.

In der Vorweihnachtszeit gibt es ebenfalls viele interessante Motive, sagt Constanze Clauß. „Fotografieren kann man auch beim Plätzchenbacken mit den Kindern, oder beim Weihnachtsbaumkauf. Pannen bringen Leben ins Bild“. Diese Motive könnten die Weihnachtskarten oder den persönlichen Kalender zieren.

Damit kein Motiv an Weihnachten verpasst wird, rät Clauß, vorher die Akkus der Kamera aufzuladen und die Speicherkarten zu überprüfen. Bei einer neuen Kamera sollten die Grundfunktionen bekannt sein. Nicht vergessen: Fotografieren und fotografiert werden soll Spaß machen - und zwar allen Beteiligten.