Microstock-Agenturen: Eigene Fotos zu Geld machen

Berlin (dpa/tmn) - Bilder sind ein Millionengeschäft. Hobbyfotografen können sich daran beteiligen - meist für ein kleines Honorar. Agenturen haben genaue Vorstellungen von den gewünschten Bildern und unterschiedliche Bedingungen.

Ein sorgfältiger Vergleich muss sein.

Mindestens 1000 Digitalfotos entstehen jede Sekunde in Deutschland, schätzt der Photoindustrie-Verband. In dieser Bilderflut gibt es immer wieder Aufnahmen, die nicht nur persönlichen Wert haben, sondern auch kommerziell verwendet werden könnten. Anbieter und Interessenten bringen sogenannte Microstock-Agenturen zusammen: Das sind Internetbörsen, in denen Fotos angeboten und gekauft werden. Die Anbieter bekommen pro Bild ein Honorar, das manchmal nur ein paar Cent, meist aber einige Euro beträgt und im Einzelfall auch deutlich höher sein kann.

Zu den großen Anbietern in diesem Geschäft gehört die kanadische Bildagentur iStockphoto, die seit 2006 zu Getty Images gehört, einer der großen globalen Bildagenturen. „Die ursprüngliche Idee war sehr einfach“, sagt der Berliner iStockphoto-Manager Sven Ole Schubert. „Profi-, Amateur- und Hobby-Fotografen wurde eine globale Plattform geboten, um ihre Arbeiten anzubieten.“ Abnehmer seien meist kleine und mittlere Unternehmen, Blogger, Nichtregierungsorganisationen, Verbände oder Bildungseinrichtungen. Das Basishonorar für nicht exklusive Bilder beträgt bei iStockphoto 15 Prozent des Verkaufspreises. Dieses erhöht sich abhängig vom Verkaufsumfang auf 45 Prozent, wie Schubert erklärt.

Mehr als 14 Millionen Fotos umfasst die Datenbank der Agentur Fotolia, die ihren Sitz in New York hat. „Fotolia lohnt sich für diejenigen, die sich als Anerkennung für ihr fotografisches Schaffen Geld und die Veröffentlichung ihrer Werke in den Medien wünschen und nicht nur virtuelle Bestätigung in Sozialen Netzen oder Communities“, erklärt Marketing-Manager Murat Erimel. Bei Fotolia liegen die Kommissionen für nicht-exklusive Fotografen bei 20 bis 46 Prozent des Umsatzes, bei exklusiven Angeboten zwischen 35 und 63 Prozent.

Neben diesen beiden Agenturen gibt es zahlreiche weitere wie Dreamstime, Aboutpixel, PantherMedia, Zoonar oder Crestock. „Grundsätzlich ist es da wichtig, sich die Teilnahmebedingungen genau durchzulesen und zu prüfen, bei wem das Urheberrecht bleibt“, rät Constanze Clauß vom Photoindustrie-Verband.

In rechtlicher Hinsicht gibt es im Wesentlichen zwei Modelle, wie das von Juristen betriebene Portal rechtambild.de erklärt. In der ersten Variante sei die Agentur nur Vermittlerin zwischen dem Rechteinhaber und dem Käufer von Nutzungsrechten. In der zweiten Variante übertrage der Fotograf der Agentur sämtliche Nutzungsrechte. Beide Modelle unterscheiden sich auch hinsichtlich der Haftung bei möglichen Rechtsverstößen durch ein Bild.

Den Preis für die eigenen Bilder selbst bestimmen kann man in der Fotocommunity. In dieser Online-Gemeinschaft tummeln sich rund eine Million Fotografen, die ihre Bilder zur Diskussion stellen. Die Basismitgliedschaft ist kostenlos. Weitere Funktionen - dazu gehört auch die Möglichkeit, eigene Bilder zum Verkauf anzubieten - gibt es nur bei der kostenpflichtigen Mitgliedschaft ab vier Euro im Monat. Die Mitglieder bekommen ihr Honorar ausgezahlt, sobald ein Betrag von 50 Euro zusammengekommen ist. „Wir überlegen gerade, dieses Angebot auszubauen, weil wir täglich Bildanfragen von Agenturen bekommen“, sagt Fotocommunity-Sprecherin Claudia Keller.

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