Ministerin will gegen Mobbing-Webseiten vorgehen
Berlin/Wiesbaden (dpa) - Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will konsequent gegen Mobbing-Webseiten vorgehen. „Eine Gesellschaft, der der Kinder- und Jugendschutz etwas bedeutet, kann und darf eine solche Entwicklung nicht sang- und klanglos hinnehmen“.
Das sagte Schröder dem „Wiesbadener Kurier“ (Donnerstag). Hintergrund sind Hetzbeiträge auf der Internetseite „Isharegossip“, die am vergangenen Wochenende in Berlin zu einer brutalen Schlägerei unter Jugendlichen geführt hatten.
„Ich habe die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien schon vor einiger Zeit gebeten, eine Indizierung der Seite zu prüfen. In dieser Frage muss mir auch keiner mit einer Zensur-Debatte kommen“, sagte Schröder weiter. „Hier beleidigen sich Jugendliche aufs Übelste und ziehen unter dem Deckmäntelchen der Anonymität den Ruf des anderen in den Dreck - vor allem den Ruf junger Mädchen.“
Im Berliner Stadtteil Wedding hatte eine Gruppe von Jugendlichen am Samstagabend einen 17-Jährigen krankenhausreif geprügelt. Der junge Mann hatte seine Freundin vor massiven Beleidigungen ihrer Mitschülerinnen auf „Isharegossip“ schützen wollen. Deshalb verabredete er sich zu einer Art Schlichtungsgespräch mit ihnen. Doch zu den Mädchen gesellten sich immer mehr junge Männer - bis schließlich rund 20 Jugendliche über den 17-Jährigen herfielen.