NAS-Speicher sichern Daten und streamen Filme

Berlin (dpa/tmn) - Netzwerkfestplatten, auch NAS für Network Attached Storage genannt, bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Mit ihnen kann man Musik streamen oder Dokumente aus der Ferne abrufen.

Empfehlenswert sind Geräte mit zwei Einschüben für Festplatten.

Ob automatisches Datenbackup, Streaming von Musik und Filmen im ganzen Haus oder der Abruf von Dokumenten oder Fotos aus der Ferne: Netzwerkfestplatten sind vielseitig einsetzbar. Idealerweise hat ein NAS zwei Einschübe für Festplatten, rät die „Computerbild“ (Ausgabe 19/13), die sieben Geräte getestet hat. Denn mit zwei oder mehr Platten sind die gespeicherten Daten besser vor Verlust geschützt, wenn eine Harddisk (HD) den Geist aufgeben sollte. Dazu muss der Nutzer das Gerät aber so einstellen, dass die Daten der einen auf die andere Festplatte gespiegelt werden (RAID 1).

Die NAS-Gehäuse werden sowohl mit als auch ohne die nötigen 3,5-Zoll-Desktop Festplatten verkauft. Verbraucher müssen leere NAS aber nicht meiden. HDs selbst ins Gerät zu stecken, ist ganz einfach, so die Tester. Die Einrichtung übernehmen mitgelieferte Programme. Auf den Installations-CDs findet sich auch meist Software, die später die automatische Datensicherung der Rechner im Netzwerk anstoßen kann.

Die Technik in den NAS-Gehäusen besteht vor allem aus einem Prozessor und einem Netzwerk-Controller. Sie beeinflussen maßgeblich, wie schnell die Geräte arbeiten. Im Test gab es deutliche Unterschiede in der Geschwindigkeit, aber auch beim Betriebsgeräusch, beim Stromverbrauch und bei der Bedienung.

NAS können nicht nur als Server für Musik, Videos oder Daten, sondern meist auch als Druckerserver fungieren. Wird der Drucker per USB an die Netzwerkfestplatte angeschlossen, können alle Geräte im Netzwerk Druckaufträge an ihn senden. Manche bieten auch eine automatische Kopierfunktion, wenn ein USB-Speicherstick angedockt wird.

Praktisch für Eltern oder WGs: Auf NAS-Geräten lassen sich übers Konfigurationsmenü bestimmte Ordner freigeben oder sperren. Software zur Steuerung und Nutzung der Netzwerkfestplatten bieten die Hersteller übrigens nicht nur für mobile iOS- oder Android-Geräte, sondern oft auch für Windows-PC, wie der Test zeigt. Musik oder Filme können nicht nur an Rechnern, sondern auch auf Smart-TVs oder mobilen Geräten wiedergegeben werden. Dazu muss nur der Streaming-Standard DLN im NAS-Menü aktiviert sein.

Testsieger wurde der NAS-Speicher Synology DS213J (Note 2,25) ohne Festplatten im Lieferumfang für 180 Euro. Auf Rang zwei kam der Netgear ReadyNAS RN102 mit zwei Ein-Terabyte-Festplatten (Note 2,43) für 390 Euro. Mit der Note 2,48 erreichte die Qnap TS-220 für 225 Euro (ohne Festplatten) den dritten Platz. Zwei Ein-Gigabyte-HDs (3,5 Zoll) sind für rund 100 Euro zu haben.

Wer einen Router mit USB-Anschluss besitzt, kann übrigens auch diesen mit einer externen Festplatte zum NAS ausbauen. Das hat den Experten zufolge nur einen Haken: Das Tempo ist deutlich geringer als bei den getesteten reinrassigen Netzwerkfestplatten.