Neue Groupon-Chefs geben glücklichen Einstand

Chicago (dpa) - Das neue Groupon-Führungsduo hält die Geschäfte des Schnäppchen-Portals am Laufen. Nach dem Rauswurf des viel kritisierten Mitgründers und Firmenchefs Andrew Mason legten im ersten Quartal vor allem die Käufe über Smartphones zu.

In Nordamerika kam im März schon beinahe jedes zweite Geschäft über ein mobiles Gerät zustande.

Insgesamt stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 8 Prozent auf 601 Millionen Dollar (457 Mio Euro). Damit schnitt das Unternehmen besser ab als von Analysten erwartet. Die gebeutelte Aktie stieg nachbörslich um mehr als elf Prozent.

Dennoch sind die Zeiten explosiven Wachstums für Groupon augenscheinlich vorbei. Die Zahl aktiver Kunden stieg in Nordamerika binnen drei Monaten um eine Million auf 18,2 Millionen. Im internationalen Geschäft ging sie um 300 000 auf 23,5 Millionen zurück.

Der Verlust sank im Jahresvergleich von 12 Millionen auf 4 Millionen Dollar. „Unsere Ergebnisse spornen uns an“, sagte Mitgründer und Verwaltungsratschef Eric Lefkofsky am Mittwoch am Firmensitz in Chicago. Er hat zusammen mit seinem Stellvertreter Ted Leonsis vorläufig die Geschäfte übernommen, nachdem sein Kompagnon Mason vor knapp drei Monaten wegen Erfolglosigkeit gehen musste.

Früher hatte Groupon prozentual zweistellig zulegen können, doch in den vergangenen Quartalen hatte das Schnäppchenfieber nachgelassen. Mason hatte für das erste Quartal schlimmstenfalls sogar eine Stagnation vorausgesagt. Dies wurde durch das weiterhin gut laufende Geschäft im Heimatmarkt Nordamerika verhindert, das um über 40 Prozent auf 339,5 Millionen Dollar zulegte. Dagegen schrumpften die internationalen Erlöse um fast ein Fünftel.

Gewerbetreibende können bei Groupon Rabattcoupons anbieten. Das Unternehmen erhält dafür einen Teil der Einnahmen. Dem stehen jedoch hohe Kosten für die Verwaltung der Schnäppchen sowie die Werbung gegenüber, die in der Vergangenheit immer wieder zu roten Zahlen geführt hatten.

Groupon steht unter enormem Druck der Investoren. Beim Börsengang Ende 2011 hatte die Aktie noch 20 Dollar gekostet, zuletzt waren es weniger als 6 Dollar. Neben den anhaltenden Verlusten sorgten auch eine Reihe von Patzern dafür, dass Mason am Ende gehen musste. So hatte die Börsenaufsicht SEC eine allzu kreative Buchführung bemängelt.