Nur für Vieltelefonierer: Mobilfunk-Auslandspakete in der EU
Mainz (dpa/tmn) - Auslandspakete von Mobilfunkanbietern sollen Urlaubern Preissicherheit beim Surfen und Telefonieren geben. Sie bieten meist eine bestimmte Menge Freiminuten, SMS oder Datenvolumen für einen begrenzten Nutzungszeitraum.
Aber lohnen sie sich wirklich?
„Die Pakete machen vor allem in Nicht-EU-Ländern Sinn“, sagt Martina Totz von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Innerhalb der EU seien sie eher für Menschen geeignet, die viel surfen oder telefonieren wollen. „Einen kurzen Anruf können sie sonst auch über die gedeckelten Roaming-Kosten erledigen.“ Hier haben sich die Bestimmungen zum 30. April 2016 geändert: Seitdem dürfen die Mobilfunk-Anbieter im Eurotarif innerhalb der EU sowie Norwegen, Liechtenstein und Island nur maximal sechs Cent Aufschlag zu den Inlandstarifen pro Minute für ausgehende Anrufe bzw. Megabyte erheben. Eingehende Anrufe kosten maximal 1,2 Cent pro Minute. Bei SMS-Nachrichten sind es maximal zwei Cent.
Beim Buchen eines Auslandspaketes müssen Nutzer auf die Details achten. Gilt das Paket für Ländergruppen, sollte das Urlaubsland darin miterfasst sein, sagt Totz. Und was passiert, wenn die Inklusivminuten oder das enthaltene Datenvolumen aufgebraucht sind? Auch das sollten Verbraucher vorher prüfen. Kann ein neues Datenpaket nachgebucht werden, oder wird danach einzeln abgerechnet? Ohne neues Datenpaket gilt die Preisliste des Anbieters, und diese muss nicht der EU-Roaming-Verordnung entsprechen, erklärt Totz. Das heißt: Innerhalb der EU könnten die Preise pro Minute, Megabyte oder SMS eventuell teurer sein als bei den gedeckelten Roaming-Tarifen.
Einige Anbieter bieten Auslandspakete als Zusatzoption in ihren Verträgen an. Verbraucher sollten dann prüfen, ob die Option eine festgelegte Laufzeit hat und zu welchen Zeitpunkt man sie gesondert kündigen kann.